“Dennis ist der beste Sechser in der Liga!“ Diesen Satz sagte Mark Zimmermann, Trainer des 1. FC Köln II, nach dem 2:1-Sieg gegen Rot-Weiss Essen. Er meinte damit Essens Mittelfeldstrategen Dennis Grote.
Der Routinier selbst war nach der vierten Saisonniederlage sichtlich enttäuscht. Viermal ist Grote in seiner Profikarriere schon aufgestiegen. Dass der fünfte Aufstieg in dieser Saison dazukommt, ist durch das 1:2 in Köln unrealistisch geworden. „Der Stachel sitzt sehr tief, das muss man schon ehrlich sagen. Es war wahrscheinlich die Entscheidung im Titelrennen. Klar, im Fußball ist immer was möglich. Ich glaube aber nicht, dass sich Dortmund das noch nehmen lässt. Wir haben dem BVB in die Karten gespielt, das war natürlich alles andere als das, was wir wollten“, betonte der 34-Jährige.
Vize-Kapitän: “Die individuellen Fehler sind fast nicht zu erklären“
Im ersten Durchgang wirkte die Mannschaft nicht auf der Höhe und stand in der Defensive neben sich. Mit dem 0:2 nach 27 Minuten waren die Essener noch gut bedient, weil Köln zusätzlich noch zweimal das Aluminium traf. Grote ärgerte sich über die Defensivleistung der gesamten Mannschaft im ersten Durchgang: „Die individuellen Fehler sind fast nicht zu erklären. Das hat auch nichts mit der klassischen Müdigkeit zu tun. Wir wussten, dass Köln eine überragende Umschaltmannschaft ist. Das haben wir auch vor dem Spiel thematisiert. Wir haben leider drei, vier Einladungen ausgesprochen, zu viele Fehler gemacht und dann auch schlecht verteidigt.“
Grote über Elfmeter-Fehlschuss: “Es tut mir natürlich leid“
In der 29. Minute hätte der Mittelfeldstratege seine Mannschaft zurück ins Spiel bringen können, doch er verschoss einen Elfmeter – erst Grotes zweiter Fehlschuss vom Elfmeterpunkt im 18. Versuch. „Ich hatte ein gutes Gefühl, ansonsten hätte ich den Elfmeter auch nicht geschossen. Es tut mir natürlich leid, dass es nicht geklappt hat. Das hätte nochmal ein Turnaround sein können, passt aber insgesamt zum Spiel“, erklärte der Vize-Kapitän.
Nach einer Stunde erzielte Grote dann aber doch seinen neunten Saisontreffer (sieben Vorlagen), als er einen Freistoß von Kevin Grund ins Tor köpfte. Nur Simon Engelmann (27) erzielte in der Liga mehr Treffer (für RWE) als der Sechser. Es reichte aber nicht mehr für einen Punktgewinn. Stattdessen braucht RWE nun ein kleines Fußball-Wunder, um den BVB II doch noch verdrängen zu können.
Grote freut sich auf Zuschauerrückkehr
Die Köpfe hängen lassen wollen die Rot-Weissen aber nicht. Bereits am Mittwoch (19.30 Uhr) geht es gegen die Sportfreunde Lotte weiter. Beim letzten Essener Heimspiel werden wieder einige Zuschauer vor Ort sein. 500 Tickets wurden unter allen Dauerkarteninhabern verlost, zusätzlich dazu können vollständig geimpfte und genesene Dauerkarteninhaber das Spiel besuchen. Letztmalig waren beim 3:0-Derbysieg gegen Rot-Weiß Oberhausen (24. Oktober) 500 Zuschauer im Stadion Essen.
Grote, der 22 der letzten 24 Pflichtspiele über 90 oder sogar 120 Minuten absolvierte, will die starke Heimbilanz – 17 Siege und zwei Remis aus 19 Spielen - ausbauen: „Wir freuen uns, dass wieder ein paar Fans kommen dürfen und wollen die Saison vernünftig zu Ende bringen. Wenn wir die letzten beiden Spiele gewinnen, können wir mit einem guten Gefühl in die Sommerpause gehen. Auch wenn wir sowohl im Pokal als auch in der Meisterschaft nichts in der Hand haben, war es eigentlich eine gute Saison - losgelöst von der Situation mit Dortmund. Die Punkteausbeute macht trotzdem Mut und gibt uns eine gute Grundlage für das nächste Jahr.“