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RWE: Neu-Coach Kulm will in Erfurt neue Mentalität
„Verhaften“, nicht diskutieren

RWE: Neu-Coach Kulm will in Erfurt neue Mentalität
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Es wird nicht viel diskutiert beim neuen Coach von RWE – Michael Kulm.

Feedback will der bis zum 31. Mai für RWE freigestellte Kriminalhauptkommissar aus dem Team. Das heißt nicht, dass der A-Lizenzinhaber nicht konsequent die Richtung vorgibt: Und nur er! Am kommenden Samstag, 29. März, muss sich der 42-Jährige ab 14 Uhr in Erfurt (Steigerwaldstadion) beweisen. „Ich habe alle notwendigen Informationen“, legt sich Kulm unbeirrt fest. Er arbeitet weiter mit „Co“ Ralf Außem zusammen („mein ausdrücklicher Wunsch“). Klar ist auch: „Die Mannschaft muss so schnell wie möglich mit Sicherheit auf den Platz gehen, das Selbstbewusstsein muss da sein, dass wir die Spiele gewinnen.“

Rückblick: Im Hinspiel an der Hafenstraße führte Essen zur Halbzeit bereits 3:0, der Entstand lautete 3:2. Erfurts Fabian Stenzel erinnert sich: „Das ist bei uns in den Hinterköpfen. Dementsprechend werden wir in die Partie gehen.“ Genau wie der Ex-Lübecker sieht das auch Torjäger Albert Bunjaku: „Damals haben wir die erste Halbzeit verschlafen. Damit haben wir jetzt zu Hause etwas gut zu machen.“ Warnung pur!

Der bis 2009 vertraglich gebundene Kulm – neben dem Namen wie Holger Fach, Ernst Middendorp, Peter Neururer als Nachfolger von Heiko Bonan mehr oder weniger diskutiert wurden – wird die passende Vorarbeit leisten: „Wir haben wichtige Sachen besprochen, in dieser Phase überlassen wir nichts dem Zufall.“ Alles funktioniert wie eine akribische polizeiliche Ermittlung – Kulm, der selbst als Defensivakteur nie höher als vierte Liga agierte: „Mir sind die Jungs bekannt, die Charaktere, Stärken und Schwächen.“ So dass auch keiner Schauspielern muss, beim Kulm-„Verhör“ fällt man ohnehin damit durch.

Bonan favorisierte immer die defensive Dreierkette, für Kulm ist das eher eine Ausnahme-Variante: „Es ist kein Geheimnis, ich bin ein Freund der Viererbesetzung.“ Und jemand, der bewusst Begriff wie „Authentizität“, „Disziplin“, „Respekt“ und „Ordnung“ benutzt. Der dreifache Familienvater: „Man muss authentisch bleiben. Wenn man anfängt, sich zu verstellen, kommt das bei einer Gruppe von Spielern sofort an, die aktuell auch ungemein sensibilisiert sind.“ Die wankelmütige Sensibilität im Kader muss Kulm in kürzester Zeit in hohe Konzentrationsfähigkeit umgestalten.

„Ein Akteur, der verinnerlicht hat, dass es nur über das Gesamte geht, der kann das auch auf dem Feld umsetzen.“ Dazu kommen die Emotionen, die auch Kulm – bei aller notwendigen Sachlichkeit – nicht verheimlicht: „Wenn ich sage, dass ist für mich eine Herzensangelegenheit, ist das keine Floskel.“

Am morgigen Freitag kann der 14. RWE-Trainer in den letzten zehn Jahren seit dem damaligen fatalen Niedergang in die Oberliga Nordrhein über das Bordmikrofon im Bus weiter Vorgaben vermitteln. Alles eher theoretischer Natur, eine weitere Praxisumsetzung soll in der Abschlusseinheit vor Ort in Thüringen erfolgen.

Kulm: „Ich komme von einer Auswahl, die unangefochten an der Tabellenspitze steht und von einem Erfolg zum nächsten eilt.“ Der U23! „Jetzt leite ich eine Mannschaft, die das Gewinnen erst einmal wieder lernen muss.“ Von einer Sieger-Truppe zu einer „Psycho-Gruppe“ – eine harte Formulierung, die das Team zweifellos entkräften will. Kulm wird seinen Teil dazu beitragen: „Das ist meine Hauptaufgabe, den Akteuren zu zeigen, wie man Matches gewinnt.“ Schon in Erfurt!

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