Das letzte Testspiel vor der Partie gegen Alemannia Aachen ging zwar mit 2:4 gegen Rot Weiß Ahlen verloren, doch die ersten Fortschritte bei der Entwicklung der Seestädter waren zu erkennen.
Besonders in der Offensive gab es beim Tabellen-15. Nachholbedarf, was die Verantwortlichen erkannten und sie letztlich handeln ließ. Mit Emre Yesilova, Enes Schick und Berkant Canbulut kamen gleich drei Akteure für die Angriffsreihe zum TuS. Erstgenannter Yesilova wusste in der Partie gegen die Oberliga-Truppe aus Ahlen bereits zu überzeugen.
Der wendige Flügelspieler brachte dem TuS Haltern das, was in der Hinrunde im Vorwärtsgang noch fehlte: Schnelligkeit, Variabilität und auch den letzten Funken Torgefahr. So war der 26-Jährige an nahezu allen Möglichkeiten direkt oder indirekt beteiligt. Das fand auch Co-Trainer Thorsten Kornmaier, der seinem Zugang ein gutes Zeugnis ausstellte, aber noch etwas auf die Bremse trat: "Emres Anlagen sind schon sehr gut, er bringt uns vorne auf jeden Fall mehr Möglichkeiten. Aber man merkt ihm auch an, dass es noch etwas an Spielpraxis fehlt. Das kommt aber natürlich mit der Zeit von alleine."
Schwächen in der Defensive
Insgesamt wirkte die Offensive der Elf von Magnus Niemöller spiel- und kombinationsfreudiger als zuletzt und konnte mit einigen schnellen Ballstafetten in Durchgang eins für Gefahr sorgen.
Doch bei aller Entwicklung sah der Regionalligist nicht in allen Abschnitten der Partie so überzeugend aus, wie in der ersten Halbzeit. Die zweite Hälfte offenbarte einige Schwachstellen, die dem TuS bereits in der Hinrunde Punkte kosteten. Allen voran waren das die Außenverteidiger, die bei schnellen Vorstößen des Gegners oft fast wie nach dem Schulbuch überrannt oder ausgespielt wurden.
So waren die Flügel beim defensiven Umschaltspiel meist mangelhaft oder gar nicht besetzt, was dem Gegner aus Ahlen natürlich in die Karten spielte. Die Halterner zeigten bisweilen in der Rückwärtsbewegung klare Mängel auf, die es bis zum Rückrunden-Start zu beseitigen gilt.
Denn sicher ist: Mit der neu gewonnen Qualität in der Offensive könnte der TuS auch im zweiten Halbjahr der Saison für Furore sorgen - doch wenn er defensiv nicht noch eine Schippe darauflegt, könnte es, gerade gegen die Topteams, ungemütlich werden.