Autogramme, Fotowünsche, Presseanfragen: Nach dem 1:0-Auswärtssieg Rot-Weiss Essens über Borussia Dortmund II war RWE-Schlussmann Jakob Golz ein gefragter Mann. Kein Wunder, neben Alexander Hahn, der das goldene Tor schoss, war er an diesem Sonntag der Matchwinner.
In einer hart umkämpften Partie musste Golz stets auf der Lauer sein. Die Dortmunder setzten RWE zwar keinesfalls permanent unter Druck, wurden aber durch vereinzelte Kontersituationen immer wieder extrem gefährlich. Kurz vor der Pause parierte Golz aus kürzester Distanz per sehenswerter Fußabwehr (40.). In der zweiten Halbzeit vereitelte er erneut im Stile eines Handballtorhüters, ehe er nach der anschließenden Ecke einen Kopfball aus wenigen Metern gerade noch so über die Latte lenkte (70.).
Sein Trainer zeigte sich nach dem Spiel beeindruckt: "Ich hebe ja ungern jemanden hervor, weil es um die Mannschaft geht. Aber Jakob jetzt die letzten Wochen schon gut gehalten und heute hat er uns mit ein paar starken Paraden im Spiel gehalten."
"Im neuen Jahr voll angreifen"
Golz war am Sonntag hellwach und stets zur Stelle, wenn ihn seine Mannschaft brauchte. "Das ist die Kunst", erklärte der 21-Jährige nach der Partie im Gespräch mit RevierSport, "wenn man nicht viel zu tun bekommt, dass man dann in den Situationen da ist. Das ist dann eigentlich nur eine Konzentrationsfrage. Ich bin froh, dass ich die Dinger rausgeholt, zu Null gespielt habe und wir gewonnen haben."
Dafür ist Golz mittlerweile ein Garant geworden. Seitdem der Neuzugang vom Hamburger SV am 14. Spieltag den Vorzug gegenüber Marcel Lenz erhielt, hat RWE in der Liga jedes Spiel gewonnen, beim 0:0 gegen Schalke II musste er verletzt passen. Golz‘ Bilanz: sechs Spiele, sechs Siege und nur drei Gegentore.
"Das kann gerne so weiter gehen, die Serie", sagte der junge Torhüter lachend und blickte bereits auf die letzte Aufgabe des Jahres. Am kommenden Freitag (19:30 Uhr) empfangen die Essener zum Jahresabschluss den VfB Homberg: "Da müssen wir mit einem Sieg rauskommen, damit wir oben dran bleiben und im neuen Jahr voll angreifen können."