Nur einen Tag nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte, dem Sieg im Elfmeterschießen gegen Holstein Kiel und den damit verbundenem Einzug in das Pokal-Achtelfinale, sperrte die Stadt Verl das städtische Stadion an der Poststraße. Somit musste der Sportclub das für Samstag (14 Uhr) geplante Regionalligaspiel gegen die Zweitvertretung von Borussia Dortmund absagen. Eine Spielabsage Anfang November? Die gibt es nicht oft. [article=452600]Auch die Verler Liga-Konkurrenz zeigte sich gegenüber RevierSport überrascht.[/article]
"Ich kann und will dazu eigentlich gar nicht viel sagen. Nur, dass sich unsere Jungs sehr auf dieses Spiel gefreut haben und nach Bekanntgabe der Absage dementsprechend geknickt waren. Wenn die Stadt Verl den Platz gesperrt hat, dann ist das so. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als das zu akzeptieren", sagt beispielsweise Ingo Preuß, Sportlicher Leiter der U23 des BVB. Rot-Weiß Oberhausens Präsident Hajo Sommers ergänzt: "Kurz und knapp: Ein Schelm, wer Böses dabei denkt..."
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Die Kritik und vor allem die Verschwörungstheorie, dass der SC Verl es geplant hätte das BVB-II-Spiel abzusagen, bringen Raimund Bertels auf die Palme. "Wir reißen uns hier den Arsch auf und werden bespuckt. Ich finde, dass das die unterste Schublade ist. Wir haben uns als SC Verl immer zurückgehalten, wenn Vereine in die Insolvenz geraten oder gar Pleite gegangen sind, irgendwelche Crowdfunding-Aktionen gestartet haben oder noch irgendetwas gemacht haben. Jetzt äußern sich unsere Konkurrenten zu einer Spielabsage? Das ist echt schwach", wird der Verler Präsident im RevierSport-Gespräch deutlich.
Bertels, der auch Sportlicher Leiter beim Regionalliga-West-Tabellenführer ist, erklärt den Grund für die Absage gegen Borussia Dortmund II. "Wir waren am Donnerstagnachmittag auf dem Platz und dieser war gesperrt. Wer unseren Platz kennt, der weiß ganz genau, in welch schlechten Zustand er ist. Die, die uns kritisieren, sollten mal in Aachen oder Lotte nachfragen, wie unser Rasen nach der Aufwärmphase aussah. Ismail Atalan beispielsweise konnte gar nicht fassen, wie schlecht der Platz ist. Er hat Recht. Wir überlegen auch etwas zu machen. Eine neue Drainage zu installieren oder etwas anderes zu machen. Das ist ein Thema, wo wir ran müssen", betont Bertels.
Das Stadion an der Poststraße gehört nicht dem Sportclub, sondern der Stadt. Somit musste auch der SC Verl die Platzsperre akzeptieren. Bertels: "Was sollen wir denn machen? Sollen wir an Aller Heiligen die Leute zusammenrufen, die mit ihren Familien auf den Friedhöfen sind, um uns den Platz zu präparieren? Jeder, der uns irgendetwas unterstellen will, ist an Allerheiligen herzlichst eingeladen an die Verler Poststraße zu kommen, sich den Rasen anzuschauen und uns zu sagen, ob hier am Samstag Fußball gespielt werden kann. Es ist echt dreist, uns etwas zu unterstellen."
Bertels ergänzt: "Borussia Dortmunds U23 musste in der vergangenen Saison das Spiel gegen uns fünf- oder sechsmal verlegen, weil der Rasen in der Roten Erde unbespielbar war. Zur Erinnerung: Der BVB ist ein Bundesligist und hatte mit dem Rasenplatz der U23 zu kämpfen und es auch nicht auf die Reihe bekommen. Warum macht man jetzt bei unserer Spielabsage so ein großes Fass auf? Ich kann das wirklich nicht nachvollziehen."
Wunschgegner für das Achtelfinale? Bertels: "Alles, außer ein Auswärtsspiel in Saarbrücken"
Am Wochenende wird der Sportclub Verl, der Augsburg und Kiel aus dem DFB-Pokal ausschaltete, seinen Achtelfinal-Gegner erfahren. Neben Verl ist auch noch der 1. FC Saarbrücken als Regionalliga-Vertreter im Lostopf. "Alles, außer ein Auswärtsspiel in Saarbrücken wäre gut. Wir lassen uns einfach mal überraschen, wen wir zugelost bekommen. Ob wir dann überhaupt noch einmal in unserer Sportclub-Arena spielen werden können, ist ungewiss. Wir mussten schon für das Kiel-Spiel so viele zusätzliche Anforderungen erfüllen. Ich weiß nicht, ob wir das noch einmal stemmen könnten", sagt Bertels.
Mögliche Ausweich-Stadien wären die Arenen in Paderborn und Bielefeld. Es wird auf den Gegner ankommen...