„Wir wollen dieses Spiel einfach genießen“, betont Bergisch Gladbachs Trainer Helge Hohl gegenüber RevierSport. „Es wäre falsch, RWE in unserer aktuellen Situation zu fürchten. Wir sind damals aufgestiegen, um genau solche Spiele zu haben.“
Hintergrund: Der SVBG hat in der Regionalliga West derzeit mit nur sechs Zählern aus elf Partien die rote Laterne in der Hand - zumindest solange der Neun-Punkte-Abzug der SG Wattenscheid noch nicht einberechnet ist. „Man muss leider sagen: Es läuft wie erwartet“, erzählt Hohl, „uns war bewusst, dass es für uns als Aufsteiger mit dem nahezu selben Kader wie vorige Saison eine große Herausforderung wird, die Klasse zu halten.“ Das habe sich bislang komplett bewahrheitet.
Und warum genau klappt es derzeit nicht mit dem dritten Saisonsieg? „Wir geraten oft sehr früh in Rückstand. Das löst dann im Kopf einen Mechanismus aus, der es nicht gerade leichter macht.“ Hinzu komme, dass gewisse Spieler, wie beispielsweise Cenk Durgun oder Milo Mc Cormick, die derzeit verletzungsbedingt ausfallen, Führungsspieler und „nicht eins-zu-eins zu ersetzen sind“.
Hohl erwartet wütende Essener
Trotz der sportlichen Misere empfindet der Coach derzeit aber nichts als Vorfreude auf das kommende Ligaspiel gegen Rot-Weiss Essen. „Sie gehören zu den Aufstiegsaspiranten, bringen viele Fans mit, die das Stadion füllen werden. Für uns wird das das Heimspiel des Jahres“, unterstreicht Hohl und ergänzt: „Sie sind aktuell in einer kleinen Krise – zumindest was die Ergebnisse anbelangt. Vielleicht sind sie dann auch ein bisschen verunsichert. Allerdings glaube ich eher, dass sie mit großer Wut im Bauch anreisen werden, weil sie die Tabellenspitze angreifen wollen.“
Mit 28 Jahren zählt Helge Hohl noch zu den unbeschriebenen Trainer-Blättern in Fußball-Deutschland. Anders sieht das bei seinem Essener Pendant Christian Titz aus, der bei ihm eine „hohe Anerkennung“ genießt. „Klar, aus der Ferne ist es immer schwer, so etwas zu beurteilen“, sagt Hohl. „Aber ich habe großen Respekt vor ihm und mag seine mutige Spielweise. Für mich ist es etwas besonderes, neben ihm und damit einem ehemaligen Bundesliga-Trainer sitzen zu dürfen.“