Anfang August hätte wohl kaum jemand erwartet, dass sich der SC Verl in dieser Saison zu einem Spitzen-Team entwickeln würde. Aus den ersten beiden Spielen konnten die Ost-Westfalen nur einen Zähler einfahren. Als der nächste Gegner dann Bundesligist FC Augsburg war, rechneten viele Experten schon mit einem Fehlstart der Verler. Allerdings gelang der Truppe von Coach Guerino Capretti im DFB-Pokal die Sensation (2:1).
Dieses Erfolgserlebnis war der Startschuss für eine bis heute anhaltende Serie. Nach dem Pokal-Coup folgten neun Siege und ein Remis aus den nächsten zehn Liga-Partien. Verl ist aktuell die formstärkste Mannschaft in der Regionalliga und tritt gerade auswärts wie ein Aufstiegs-Aspirant auf: Die letzten sechs Spiele auf fremden Plätzen konnte die Capretti-Elf allesamt gewinnen und dabei sensationelle 22 Treffer erzielen.
Ex-Zebra als Leistungsträger
Der jüngste 5:2-Sieg des SC Verl beim Wuppertaler SV war ein weiterer Beweis dieser Auswärtsstärke. Ein Akteur, der einen großen Anteil am Dreier beim WSV hatte, war Zlatko Janjic. Der 33-Jährige, welcher vor der Saison von Sonnenhof Großasbach verpflichtet wurde, überzeugte mit einem Tor und einer Vorlage. Des Weiteren glänzte der Routinier als Anspielstation und setzte seine Mitspieler oft klug in Szene.
Janjic freute sich über den neunten Saisonsieg und sprach über die aktuelle Erfolgsformel des Regionalligisten. „ Wir richten uns nicht nach unseren Gegnern, sondern konzentrieren uns auf unsere Stärken“, betonte der Mittelfeldspieler, der in der Vergangenheit für den MSV Duisburg auflief und knapp 100 Pflichtspiele für die Zebras absolvierte. Durch sein Tor in Wuppertal zog Janjic in der internen Torschützenliste mit RWE-Schreck Aygün Yildirim gleich (beide acht Treffer).
In der Tabelle steht Verl momentan auf Platz zwei, ist punktgleich mit Spitzenreiter Rödinghausen, hat aber eine Partie weniger absolviert. Ist in dieser Spielzeit vielleicht sogar der Aufstieg möglich? Zlatko Janjic möchte das Träumen nicht verbieten: „Wir sind in Top-Verfassung und wollen jedes Duell für uns entscheiden. Die Tabelle ist zu diesem Zeitpunkt uninteressant, aber wir wissen, dass wir uns eine gute Konstellation erarbeitet haben.“
Eine Chance, die überragende Serie auszubauen, bietet sich dem SC Verl am kommenden Freitag: Dann empfangen die Ost-Westfalen Alemannia Aachen (19:00 Uhr).