Als Chris Führich gut zehn Minuten vor Abpfiff ausgewechselt wurde, brandete der Applaus auf. Absolut gerechtfertigt. Schließlich hatte er so gut wie im Alleingang den zweiten Saisonsieg der Dortmunder Zweitvertretung zu verantworten. Mit zwei Toren und Vorlagen war er an jedem der Dortmunder Tore beteiligt.
Das Pech aus den letzten Spielen, wo die Dortmunder zuweilen in den letzten Minuten Punkte herschenkte, wie beim 2:2 gegen Aufsteiger TuS Haltern, hat der BVB diesmal abgelegt. „Wir haben in den letzten Spielen die Dinger nicht gemacht und heute ist endlich der Knoten geplatzt“, erklärte der 21-jährige Matchwinner nach dem Spiel.
Schwächen in der BVB-Defensive
Allerdings zeigte der BVB, ähnlich wie in den vorherigen Saisonspielen, wieder einige Schwächen in der Defensive. „Wir haben heute sicher nicht den besten Fußball, aber Herz und Seele gezeigt. Es ist klar, dass wir unglaubliche Probleme in der Abwehr haben und die Spieler wie Steve Tunga nicht auf ihren eigentlichen Positionen spielen“, betonte BVB-Trainer Mike Tullberg.
„Wir wollten, nachdem wir in den anderen Spielen Pech hatten, das Spielglück erzwingen. Es war am Ende ein verdienter Sieg, der wirklich gut tut. Wir haben ein sehr junges Team und daher war es heute auch eher Jugendfußball. Wir müssen hinten raus aber reifer werden. Wenn man 4:1 führt, darf man eigentlich nicht mehr in Bedrängnis kommen.“, schloss Tullberg seine Analyse.
Hoffen auf Steven Ruprecht
Gäste-Trainer Nico Michaty zeigte sich trotz der Niederlage zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft: „Der neutrale Zuschauer hat heute sicher eine sehr interessante Partie gesehen. Es hätte gut und gerne auch 6:1 oder 5:5 ausgehen können.“ Denn die Fortuna war keinesfalls ohne Chancen, wurde aber vom BVB bei den Toren perfekt ausgekontert. „Vier Tore sind zwar zu viel, aber die Dortmunder haben da nun mal ihre individuelle Qualität, die dann zu Tage tritt. Die haben ihre Chancen konsequenter genutzt als wir. Ich muss meiner Mannschaft dennoch ein Kompliment machen“, legte Michaty dar, „dass wir auch mit drei Toren Rückstand noch weiter dranbleiben, hat mir gut gefallen.“
Der BVB sollte nun alles daran legen die gute Leistung aus diesem Spiel als leicht verspäteten Startpunkt für die restliche Saison zu nutzen. Am kommenden Samstag (14 Uhr) empfangen die Dortmunder den VfB Homberg, der aktuell auf einem Abstiegsplatz rangiert. Vielleicht steht dann auch schon Neuverpflichtung Steven Ruprecht (32) im Kader, um der Defensive weitere Stabilität zu verleihen.