Den Siegtreffer erzielte allerdings ein Dortmunder. Mory Konate segelte nach 78 Minuten unter einer eigentlich harmlosen Flanke hindurch und überraschte so seinen Mitspieler Marco Rente. Der stand direkt hinter ihm und ließ den Ball über sein Schienbein ins eigene Tor rutschen. „Das Ding fällt aus unserer Sicht natürlich sehr, sehr unglücklich“, bedauerte BVB-Trainer Alen Terzic das Slapstick-Eigentor.
Dortmund spielt zu unkreativ
Besonders bitter war dabei für den BVB, dass das Tor in eine Phase hineinfiel, in der das Spiel sehr offen war. „Wir wollten unbedingt gewinnen und haben vorher schon ein paar Topchancen liegen gelassen. Damit ist die Partie natürlich eng geblieben. Uns war klar, dass immer mal wieder ein gefährlicher Konter von Kaan kommen würde. So ist es letztendlich dann auch passiert", erklärte Terzic.
Diese Tempogegenstöße hatten seinen Borussen schon das ganze Spiel über zugesetzt. „Wir hatten uns auf einen Gegner eingestellt, der uns viel den Ball überlässt und seinerseits auf Konter lauert. Trotzdem haben wir in der ersten Halbzeit keine Lösungen gefunden", ärgerte er sich.
In der Tat hatte sein Trainerkollege Thorsten Nehrbauer die abstiegsbedrohten Gäste hervorragend eingestellt. Mit zwei Viererketten zog Kaan-Marienborn ein engmaschiges Defensivnetz auf, durch das der BVB einfach nicht hindurchkam. „Dortmund ist eine Mannschaft mit vielen Talenten, gegen die wir sehr kompakt stehen wollten. Wir wussten, dass wir da in den Zweikämpfen sehr präsent sein müssen", sagte Nehrbauer, der sich auch mit den Offensivakzenten seiner Mannschaft sehr zufrieden zeigte. „Wir haben es immer wieder geschafft, unsere beiden Stürmer Tiziano Lo Iacono und Elsamed Ramaj mit schnellen Pässen ins Spiel zu bringen. Das hat wirklich gut funktioniert.“
Durch eben einen solchen Konter fiel auch das frühe 1:0. Ramaj tauchte frei vor BVB-Keeper Eric Oelschlägel auf und traf souverän (20.). „Wenn wir etwas cleverer gewesen wären, hätten wir zur Halbzeit sogar mit 3:0 führen können“, sagte Nehrbauer.
Letztendlich brauchten die Gäste nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich von Taylan Duman (51.) aber eine große Portion Glück, um überlebenswichtige drei Punkte aus dem Ruhrgebiet mitzunehmen. „Wir konnten uns gegen Oberhausen nicht für unsere Leistung belohnen. Das ist uns endlich geglückt“, freute sich Nehrbauer. „So zurückzukommen zeugt einfach von Charakter und nur so können wir im Abstiegskampf bestehen. Wir wollen das Unkraut der Liga sein und so leicht kriegt man uns da unten auch nicht weg", sagte er kämpferisch.
Denn Kaan-Marienborn hat weiter zwei Spiele weniger, auf Platz 14 muss der Klub acht Zähler aufholen. Doch auch Rang 15 kann zum Klassenerhalt reichen (Abstand sechs Zähler), wenn kein Westvertreter aus der 3. Liga absteigen sollte. Für Kaan-Marienborn geht es am Samstag gegen den direkten Konkurrenten Wiedenbrück weiter. Dortmund muss tags darauf gegen Lippstadt antreten.
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Autor: Tizian Canizales