Fans, Spieler und Betreuer kannten nach Abpfiff kein Halten mehr. Alexander Scheelen, der erst gegen den SV Rödinghausen sein Comeback nach überstandener Krebserkrankung feierte, sorgte mit seinem Treffer zum 2:1 (93.) für die wichtigen drei Punkte im Fernduell mit Viktoria Köln. Die zwischenzeitliche Führung durch Raphael Steinmetz (61.) gleich der Wuppertaler SV per Foulelfmeter durch Kapitän Gaetano Manno aus (74.)
Die besten Torchancen gehörten in der ersten Halbzeit den Gästen aus dem Bergischen Land. „Wir hätten uns bei einem Rückstand zur Pause nicht beschweren dürfen. Es war nicht das, was wir in den letzten Wochen gezeigt haben“, sah auch RWO-Trainer Mike Terranova ein. Sein Wuppertaler Gegenüber Pascal Bieler war enttäuscht über den Ausgang der Partie: „Wenn der Siegtreffer in der Nachspielzeit fällt, hat das Spiel eigentlich keinen Sieger verdient“, resignierte er.
Terranovas Halbzeitansprache zeigt Wirkung bei RWO
Entsprechend energisch fiel die Halbzeitansprache des RWO-Trainers in der Kabine aus. „Ich wurde etwas lauter und haben Dinge gesagt, die eigentlich nicht dorthin gehören. Aber es hat gewirkt“, erklärte er im Nachgang der Partie die Leistungssteigerung seiner Truppe. Vor 2861 Zuschauern im Stadion Niederrhein versenkte Raphael Steinmetz einen Flachschuss zur 1:0 Führung, die aber nicht lange hielt. WSV-Kapitän Gaetano Manno glich per Foulelfmeter aus.
„Wenn wir den letzten Pass noch anbringen, können wir aus dem Umschaltmoment noch viel mehr machen“, ärgerte sich WSV-Trainer Bieler, dass seine Mannschaft das Spiel nicht gedreht hat. Kontermöglichkeiten gab es genügen. RWO investierte viel und öffnete die Räume für die Gäste. Das merkte auch Terranova an. „Nach dem Ausgleich ist unser Spiel zerfahrener geworden. Wir hätten uns auch noch einen Konter fangen können. Am Ende ist es dann auch das Spielglück und die harte Arbeit der letzten Wochen, die uns den Sieg gebracht haben“, befand Terranova.
Fans bejubeln Alexander Scheelen
Dass ausgerechnet der genesene Alexander Scheelen den Treffer in der Nachspielzeit erzielte, freute seinen Trainer besonders: „Er hat sich damit selbst belohnt. Ich glaube, jeder andere Spieler aus dem Team hätte das Tor nicht gemacht.“ Auch Pascal Bieler war überzeugt: „Das sind Geschichten, die nur der Fußball schreibt.“ Die RWO-Fans feierten Scheelen mit lauten Sprechchören. Dieser bedankte sich bei den feiernden Anhängern. Dank seines Tores und der Niederlage von Viktoria Köln lebt der rot-weiße Traum vom Aufstieg in Liga drei weiter.
Autor: Julian Preuß
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