2. Der überdurchschnittliche Teamgeist, jeder macht freiwillig Meter für den anderen. Die Zuschauer registrierten das und feierten ihre Mannschaft nach den 90 Minuten frenetisch. Nicht ohne Musa Celik lautstark zur Afterparty zu beordern, der nach seinem Armbruch (RS online berichtete) von der Bank aus mitfieberte. Der freute sich sichtlich, „das war ein Wahnsinngefühl.“ Anschließend zelebrierte Dimitrios Pappas wieder die Humba, noch Fragen zur Geschlossenheit?
Ein Mann, der auch dazugehört, ist Thomas Schlieter. Der Verteidiger steht für die aktuell richtigen Entscheidungen von Bruns. Zunächst durfte er in Erfurt auf rechts ran, leitetet dort das 2:1 sehr schön ein. Gegen Union kam er wieder in die Abwehr, als Dank köpfte er wunderschön zum 2:0 ein. Bruns: „Ich wusste, Thomas bleibt in der Truppe. Gegen die großen Berliner brauchte ich seine Stärke in der Luft. Es zeigt, wie es in der Truppe stimmt, denn David Müller, der weichen musste, hat das alles ohne Murren und mit Verständnis akzeptiert.“
Und Schlieter bilanzierte sehr zufrieden: „Ich hatte mich über die Unioner informiert.“ Daher wusste er, dass sich seine Wege sehr oft mit denen von Christian Stuff kreuzen würden, der ist mal eben 1,98 Meter. Schlieter: „Der stellte sich immer an den kurzen Pfosten, hat sich so seiner eigenen Stärken beraubt. Daher war das gegen ihn gar nicht so schwer.“ Wie man es macht, zeigte Schlieter nach schöner Vorlage von Tim Kruse: „Ich habe es vorher gesagt, solche Leute haben oft hinten selber Probleme, dann sind wir gut reingelaufen, dann steht man da. Berlin hat auch nicht manngedeckt, das kam uns entgegen.“
Und wie es so ist, gerade nach einer Woche ohne spezielles Standard-Training klappt die ausgesuchte Variante. „Wir üben das regelmäßig, diesmal aber nicht“, schmunzelte der Torschütze zum 2:0, der momentan richtig zufrieden ist. „Für mich läuft es gut. Durch Selbstvertrauen klappen auf einmal Sachen, die gingen vorher nicht. Jetzt haben wir einen Lauf aufgebaut, den wollen wir noch halten.“ Denn Schlieter hatte auch andere Zeiten nach seinem Wechsel aus Velbert. Aufgrund zahlreicher kleiner Blessuren kam er noch nie so in Tritt, wie er sich das selber vorgestellt hatte.
Daher fühlt er sich erst jetzt pudelwohl: „Mit den Erwartungen, wie es jetzt läuft, bin ich hergekommen. So spiele ich auch eigentlich, jetzt bin ich der Alte nach all den Problemen. Jetzt bereiten wir uns ordentlich auf Essen vor und haben dann hoffentlich endlich mal die Hütte so richtig voll.“
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