Es sei „geschwindtes Fußballspielen“, was die Bergisch Gladbacher betreiben würden und die Herkenrather Offensive sei nicht nur durchschnittlich. Nach dem 2:0-Sieg beim TV Herkenrath bekräftigte er dieses Lob nochmals: „Ich freue mich schon aufs Rückspiel“, leitete Neitzel ein, um zu ergänzen: „Uns hat es schon letzte Woche beim Spiel gegen Köln gefallen, was sie gespielt haben. Das ist nicht selbstverständlich so offensiv aufzutreten und bei Eckbällen gleich drei Spieler vorne zu lassen. Das ist überragend.“
Mit genau dieser Spielweise schaffte es die Mannschaft von Trainer Chris Burhenne die Partie lange offen zu halten. Zumal es die Essener beispielsweise beim Lattentreffer von Benjamin Baier nicht geschafft haben, das Spiel vorzeitig zu entscheiden. Neitzel: „Wir haben es in der Vergangenheit schon erlebt, dass sie nie aus dem Spiel aussteigen. Egal wie der Stand ist, es bleibt eng.“ Und so begann nach der Halbzeit der am Ende ungekrönte Herkenrather Offensivlauf, mit dem sie auch bei der Konkurrenz - so war beispielsweise Viktoria Kölns Franz Wunderlich oder Gino Windmüller vom Wuppertaler SV vor Ort - Eindruck geschunden haben.
Und genauso offensiv wie sie spielen, geben sie sich auch. So ärgerte sich Burhenne über den verpassten dritten Tabellenrang: „Es war das Ziel, den dritten Platz zu holen, aber leider haben wir schon nach fünf Minuten das erste Gegentor bekommen. Da haben wir uns verarschen lassen. Es hat aber auch die Erfahrung von Rot-Weiss Essen gezeigt.“ Und über die zweite Hälfte sagte er: „Die Angst wurde nach dem Lattenschuss kleiner. Die Jungs sind konditionell gut drauf, haben ein hohes Tempo gespielt.“ Trotzdem zeigte er sich von der Kulisse auch ein wenig beeindruckt: „Die Bedingungen mit dem vollen Stadion waren super. Die Fans haben ein schnelles offenes Spiel gesehen.“
Auch sein letztes Statement unterstrich den Herkenrather Mut: „Wir machen so weiter und werden noch viele Punkte holen.“ Das würde wohl auch Essens Trainer Neitzel gefallen, der den Herkenrathern auf dieser Mission die Daumen drückt.
Autor: Stefan Loyda