Diese Nachricht schlug am Mittwochabend wie eine Bombe ein. Regionalliga-Meister KFC Uerdingen muss um den Aufstieg in die 3. Liga bangen. Das hatte der Deutsche Fußball-Bund (DFB) in einer Pressemitteilung verkündet. Der Verein musste zum Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit im Rahmen des Zulassungsverfahrens zur 3. Liga bis spätestens 29. Mai, 15.30 Uhr (Ausschlussfrist) unter anderem eine Liquiditätsreserve als Guthaben beim DFB erbringen. Diese Frist ließ der Verein nach derzeitigem Stand verstreichen, wie der DFB verkündete. Am Montag wird der Zulassungsbeschwerdeausschuss den Fall final prüfen.
Und es scheint so, als stünde es nicht gut um den KFC. So lässt sich auch die Mitteilung von Uerdingens Mikhail Ponomarev deuten, die der ehemalige Bundesligist rund eine Stunde nach der DFB-Meldung auf seiner Internetseite veröffentlichte. "Wir sind geschockt über das Statement des DFB. Wir haben eine unglaubliche Saison gespielt und uns den ersten Platz hart erkämpft", wird der russische Geschäftsmann zitiert.
Die Lizenzauflagen habe der KFC "in vollem Umfang erfüllt". Zudem sei zu "100 Prozent transparent und korrekt gearbeitet" worden. "Es wurden finanzielle Garantien in einer Höhe abgegeben, die in dieser Liga in Deutschland einmalig sind. Wir haben das Geld sogar zwei Mal überwiesen, unsere Garantien sind tadellos und finanziell die stärksten in der 3. Liga. Wir haben alles erfüllt und uns an alle Fristen gehalten", so Ponomarev weiter.
Doch Entwarnung kann er nicht geben. Ganz im Gegenteil: Einen Fehler der "Dienstleister" des KFC könne Ponomarev nicht ausschließen. "Die Arbeitsweise der Banken können wir nicht kontrollieren", meint Ponomarev. Eine äußerst schwammige Aussage des Uerdinger Präsidenten, die die Sorgenfalten der KFC-Anhänger vergrößern dürfte.
Was nach einer großen Erfolgsgeschichte aussah, könnte nun in einem Fiasko für den Traditionsverein enden. Denn Ponomarev betont am Ende seiner Mitteilung, dass er den KFC wohl verlassen werde, sollte der DFB den Krefeldern die Lizenz nicht erteilen: "Wenn der DFB nach allem was passiert ist wirklich beschließt, uns für etwas, an dem wir keine Schuld tragen, die Lizenz nicht zu geben, dann sehe ich nicht, wie ich mein Engagement beim KFC Uerdingen aufrecht erhalten kann."
Die Mitarbeiter des DFB dürfte diese Drohung wohl kalt lassen. Ein Rückzug des Investors hätte für den Verein jedoch fatale Folgen.