Das Glück ist aktuell nicht auf der Seite des Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen. Schon bevor die Trainingseinheit der RWE-Profis am Mittwochnachmittag bei ungemütlichem Wetter an der Hafenstraße begonnen hatte, verkündete der Klub eine schlechte Nachricht.
Stürmer Manuel Wintzheimer (25) hat sich schwer verletzt und wird lange ausfallen. Am Dienstag zog sich der Offensivmann beim Training einen Anriss des Syndesmosebandes im Knöchel zu. Damit wird er seiner Mannschaft in den verbleibenden fünf Drittliga-Spielen in diesem Kalenderjahr nicht mehr helfen können.
Sorgen bereiten den Essenern darüber hinaus zwei andere Spieler. Thomas Eisfeld musste die Einheit am Mittwoch nach einem Schlag gegen den Rücken rund eine halbe Stunde vor dem Trainingsende abbrechen und ging zur Behandlung in die Kabine. Einen anderen Mittelfeldspieler haben die wenigen Besucher auf dem RWE-Trainingsplatz schon zu Beginn vergeblich gesucht.
Torben Müsel plagen seit Wochenbeginn Rückenbeschwerden. Trainer Christoph Dabrowski hofft, dass der 25-Jährige am Donnerstag wieder ins Training einsteigen kann, ansonsten könnte es eng werden mit einem Einsatz am kommenden Samstag (14 Uhr, MagentaSport) im Heimspiel gegen den Tabellenführer SV Sandhausen.
Rot-Weiss Essen: Eisfeld und Müsel angeschlagen, Eitschberger und Schultz bereit
Neben Wintzheimer wird definitiv auch Lucas Brumme fehlen. Der Linksverteidiger ist nach seiner Gelb-Roten-Karte in Aue gesperrt. Dafür kehrt Rechtsverteidiger Julian Eitschberger nach abgesessener Rotsperre wieder zurück. An Matchpraxis mangelt es dem 20-Jährigen nicht. Eitschberger war für die deutsche U20-Nationalmannschaft im Einsatz, am Dienstagabend stand der Essener beim 2:0-Sieg gegen die Türkei 82 Minuten als Rechtsverteidiger auf dem Feld.
Erfreuliches gibt es auch von einem anderen Abwehrspieler zu berichten. Kapitän Michael Schultz ist nach seinem Unfall in der Vorwoche einsatzbereit. Der Innenverteidiger brach sich im Training die Hand, beißt aber mithilfe einer Handgelenksschiene auf die Zähne, um seiner Mannschaft in dieser so schwierigen Phase zu helfen. Schultz trainierte am Mittwoch ohne Probleme mit und steht dem Trainerteam somit zur Verfügung.
Die schwere Verletzung von Manuel Wintzheimer hat die Stimmung bei den Bergeborbeckern nichtsdestotrotz getrübt. Der Angreifer kam in diesem Sommer auf Leihbasis vom Zweitligisten 1. FC Nürnberg an die Hafenstraße. In Essen erlebte der ehemalige Bochumer und Hamburger einen Start mit Höhen und Tiefen. Der 25-Jährige suchte zu Saisonbeginn seine Form und war nur als Joker gefragt, nach seinen Einwechslungen blieb er zumeist wirkungslos.
Rot-Weiss Essen: Jetzt kommt es auf Leonardo Vonic an
Ab dem Spiel in Ingolstadt, als Dabrowski ihm erstmals von Beginn an das Vertrauen schenkte, hatte Wintzheimer eine gute Phase. Zwei Tore, drei Vorlagen und einen wichtigen Treffer im Niederrheinpokal beim Oberligisten VfB Hilden konnte er verbuchen. Zuletzt verlor er seinen Stammplatz wieder an Leonardo Vonic.
Auf den jungen Kroaten wird in den nächsten Partien ankommen. Einen anderen gelernten Mittelstürmer als Vonic haben die Essener nicht im Kader. Moussa Doumbouya, der den Klub im Sommer trotz Vertrages verlassen sollte und dann aufgrund einer Leistenoperation lange ausfiel, ist wieder auf dem Trainingsplatz, wird in den nächsten Wochen aber noch keine ernsthafte Alternative sein. Ohnehin soll für die Winterpause nach einem neuen Neuner Ausschau gehalten werden. Die Verpflichtung eines torgefährlichen Stürmers hat bei der Spielersuche Priorität, nach dem Wintzheimer-Aus werden die Bemühungen wohl intensiviert werden.