Union Nettetal wartet in der Oberliga Niederrhein seit mittlerweile fünf Spieltagen auf Punkte. Es scheint klar, dass es in der laufenden Serie nur um den Klassenerhalt geht. Wie es besser laufen kann, zeigt die Mannschaft im Niederrheinpokal.
Denn dort steht man im Halbfinale, nachdem man den Regionalligisten 1. FC Bocholt im Elfmeterschießen besiegen konnte. Nach 120 intensiven Minuten fielen keine Tore. Dann wurde Torhüter Elvedin Kaltak zum Matchwinner.
Trainer Andreas Schwan, der den Verein im Winter verlässt und dessen Nachfolger Kemal Kuc sein wird, fand nach der Partie lobende Worte für seinen Keeper: „Elvedin hat uns nicht nur im Elfmeterschießen den Sieg gesichert, sondern dafür gesorgt, dass wir überhaupt so weit gekommen sind.“
Kaltak bewies bereits in der regulären Spielzeit seine Klasse, als er einen Strafstoß von Bocholts Kapitän Jan Holldack parierte, der auch im Elfmeterschießen der einzige Schütze war, der patzte.
500 Zuschauer wurden Zeuge eines großen Pokalfights nach einer bisher so enttäuschenden Saison. Seit 2008 konnten die Unioner nicht mehr ins Viertelfinale des Niederrheinpokals einziehen - jetzt stehen sie sogar im Halbfinale.
Im Spiel gegen Bocholt hatten wir einen Matchplan, der perfekt aufgegangen ist. Das muss uns Mut geben, um kommende Spiele zu gewinnen
Andreas Schwan
Und dort wird es noch einmal schwieriger. Denn es geht gegen den Regionalliga-Tabellenführer MSV Duisburg. Schwan möchte dazu nichts sagen, wird er doch dann nicht mehr an der Seitenlinie stehen: "Das Halbfinale ist noch weit weg, für uns heißt es jetzt, die Leistung aus dem Viertelfinale mit in die Liga zu nehmen."
Stellt sich die Frage, was den Unionern fehlt, um auch im Ligaalltag bestehen zu können? "Im Spiel gegen Bocholt hatten wir einen Matchplan, der perfekt aufgegangen ist. Das muss uns Mut geben, um kommende Spiele zu gewinnen", erklärt der Cheftrainer.
Und Mut braucht Nettetal auch: Denn das kommende Spiel am 23. November gegen die Sportfreunde Baumberg wird für Union Nettetal ein richtungsweisendes Duell im Abstiegskampf der Oberliga Niederrhein.
Die Unioner reisen zum Tabellen-14., der ebenfalls um den Klassenerhalt kämpft, und stehen dabei enorm unter Druck. Eine Niederlage würde den Abstand auf die rettenden Plätze (derzeit vier Punkte) weiter vergrößern und die Lage im Tabellenkeller noch prekärer machen.