Die große Euphorie ist spürbar in Krefeld. Erst recht, nachdem der KFC die Tabellenführung übernommen hat. Lange hatten die Blau-Roten zwei oder drei Spiele mehr als Verfolger Viktoria absolviert, doch die Kölner patzten in ihren Nachholpartien. Nun ist der KFC auch ganz offiziell Spitzenreiter der Regionalliga West und kann die Relegation aus eigener Kraft erreichen. Die Fans freut es: Am Mittwoch werden zum Nachholspiel bei Borussia Mönchengladbach mehr als 1000 KFC-Fans die Mannschaft begleiten. "Das habe ich auch gehört. Das freut uns sehr. Ich habe zuletzt in viele grinsende KFC-Gesichter geschaut. Die Leute haben diese Momente nach den vielen erfolglosen Jahren verdient. An dieser Stelle sollten wir uns alle mal bei Mikhail Ponomarev und Nikolas Weinhart bedanken. Er investiert nicht nur viel Geld, sondern auch Herzblut in den KFC Uerdingen", lobt Christian Müller.
Müller spielt um eine Vertragsverlängerung
Der 34-jährige ehemalige Bundesligaspieler der Hertha aus Berlin ist seit Oktober beim KFC. Müller kam als vereinsloser Akteur zum Probetraining nach Krefeld und konnte Michael Wiesinger überzeugen. Der Vertrag des ehemaligen Bielefelders läuft im Sommer aus. Geht es nach dem 91-fachen Zweitliga-Profi, dann würde er gerne weiter das blau-rote Trikot tragen. "Es macht mir hier sehr viel Spaß. Die Mannschaft, die Fans, die Stadt, das passt alles", sagt Müller, der in dieser Saison bei elf Einsätzen (drei Tore, sechs Vorlagen) durchaus zu überzeugen wusste.
Seit einigen Wochen arbeitet der Mittelfeldspieler auch wieder mit seinem einstigen Lehrmeister Stefan Krämer zusammen. Krämer war in der Vergangenheit Müllers Trainer bei Arminia Bielefeld. "Das war eine schöne und auch erfolgreiche Zeit. Ich verstehe Krämers Spiel", betont Müller. Dieses ist vor allem offensiv ausgerichtet. Nicht umsonst hat der KFC unter Krämer 23 von den bisher insgesamt 50 Saisontoren geschossen - und das in nur acht Begegnungen unter der Regie des neuen Trainers. Bei diesem ist auch Müller aktuell gesetzt.
Noch reicht es für den zuletzt an einem Beckenschiefstand leidenden gebürtigen Berliner nur für 60 bis 65 Minuten Einsatzzeit. "Der Trainer sagt mir, dass ich solange Vollgas geben soll, wie die Kräfte ausreichen. Von einem 90-minütigen Alibi-Arbeitsaufwand hält er so wenig wie ich auch. Das passt schon", erklärt Müller, der aufgrund des Beckenschiefsstandes sogar Bayern-Doc Müller-Wohlfahrt aufsuchte. Dieser konnte ihm letztendlich helfen.
Vielleicht auch auf dem Weg zum neuen Vertrag. Denn: Sollte der KFC Uerdingen sein Saisonziel erreichen und aufsteigen, würde auch Müller gute Karten auf eine Weiterbeschäftigung beim KFC besitzen. Müller betont: "Ich will nur gesund bleiben, Leistung bringen und mit Uerdingen erfolgreich sein. Alles andere kommt dann von alleine."