Nach zwei Niederlagen in Folge wartet auf RW Oberhausen am Mittwoch eine der höchsten Hürden in der Fußball-Regionalliga überhaupt. Um 19.30 Uhr ertönt der Anpfiff im Sportpark Höhenberg, wo die gastgebende Kölner Viktoria mit einem Sieg die Tabellenspitze übernehmen möchte. „Gerade nach zwei Niederlagen können wir dort natürlich nicht einfach blind draufgehen“, so RWO-Trainer Mike Terranova. „Trotzdem wollen wir natürlich auch Wiedergutmachung betreiben und dort etwas mitnehmen. Die beiden Niederlagen waren unnötig, aber wir wissen, was wir besser machen müssen.“
Abgesehen von der eigenen Chancenverwertung steht hier das Verhalten nach Gegentoren im Vordergrund. Beim 2:4 gegen Rödinghausen waren es drei Gegentreffer binnen sechs Minuten, auch beim 1:2 bei der U23 von Borussia Dortmund folgte auf den 0:1-Rückstand nur vier Zeigerumdrehungen später das 0:2.
An der richtigen Mischung arbeiten
„Natürlich willst du nach einem Gegentor immer sofort antworten. Aber es darf natürlich nicht sein, dass wir deshalb so die Ordnung verlieren“, so Terranova, der mit seiner Mannschaft auf dem Weg zu mehr Dominanz zu Beginn des Jahres mit vier Pflichtspielsiegen in Folge bereits auf einem guten Weg schien. „Ich will auch jetzt nicht nur noch auf den Niederlagen rumhacken und das Negative hervorheben. Zumal man auch sehen muss: So ein Tor macht der alle fünf Jahre – aber schön war es“, so der 41-Jährige über den Gegentreffer zum 0:2 per Fallrückzieher durch Evangelos Pavlidis in Dortmund.
„Fakt ist, dass wir an der Mischung zwischen vorne drauf gehen und hinten sicher stehen mehr arbeiten müssen. Da erwarte ich aber auch von den erfahrenen Führungsspielern, dass sie gerade nach Gegentoren den Takt vorgeben“, so Terranova. „Fakt ist aber auch, dass ich nicht nur vorne den unbedingten Willen haben muss, um das Tor zu machen, sondern auch hinten, um es zu verhindern. Solche Schlafphasen können wir uns jedenfalls nicht erlauben.“
Bauder fällt weiterhin aus
Besonders nicht in Köln, deren Angriff der RWO-Trainer als die „qualitativ beste Offensive der Liga“ ansieht. Beim 1:0-Erfolg durch ein kurioses Eigentor der Domstädter aus 40 Meter Torentfernung im Hinspiel hatten die Kleeblätter den Aufstiegsanwärter in Sachen Torchancen gut im Griff - nicht zuletzt, weil sich Yassin Ben Balla quasi 90 Minuten ausschließlich um Viktoria-Mittelpunkt Mike Wunderlich kümmerte. Ein Rezept auch für das Rückspiel? „Nein! Damals war es für mich die richtige Lösung und es hat funktioniert, aber mittlerweile sehe die Mannschaft weiter in ihrer Entwicklung“, sagt Terranova.
Im übrigen ist unklar, ob der am Sonntag beim 1:1 der Viktoria im Topspiel in Krefeld zur Pause angeschlagen ausgewechselte Wunderlich überhaupt dabei sein wird. Allerdings fehlt auch den Rot-Weißen ihr Kapitän, Patrick Bauder plagt sich weiter mit einer Muskelverhärtung in der Wade. „Das tut der Mannschaft natürlich weh, denn er ist einer, der den Takt vorgibt“, so Terranova. Rafael Garcia, der in Dortmund nach der Pause für Raphael Steinmetz kam und damit sein problemloses Comeback nach einem Muskelfaserriss feierte, ist ein Kandidat für die Startelf.