Durch das enttäuschende 1:1 gegen den SC Verl beträgt der Abstand zu Platz eins zwar nur einen Zähler, doch Spitzenreiter Viktoria Köln hat noch ein Spiel weniger absolviert als die Mannschaft von Michael Wiesinger. Hinzu kommt, dass auch der Drittplatzierte Borussia Dortmund II mit Siegen in seinen noch ausstehenden Nachholspielen am KFC vorbeiziehen könnte. Auch der erste Verfolgerplatz ist also in Gefahr. Die Wiesinger-Elf muss schnellstens wieder zu ihrer Topform zurückfinden.
Man merkt, dass es um enorm viel geht. Wir brauchen die Leichtigkeit wieder, daran müssen wir dringend justieren!
Michael Wiesinger, Trainer KFC Uerdingen
Dass die Erwartungshaltung in Krefeld nach wie vor groß ist, weiß jeder beim KFC. „Aber wir sind gut beraten, uns jetzt komplett auf uns zu fokussieren und unseren Job zu machen“, stellte Trainer Michael Wiesinger klar. Für den ehemaligen Bundesligatrainer ist es in den kommenden Wochen von besonderer Bedeutung, die Drucksituationen innerhalb der Mannschaft zu kontrollieren. Denn Schlagzeilen werden beim Topanwärter auf den Aufstieg in die 3. Liga aktuell statt auf dem Platz eher daneben geschrieben. Nach dem Rundumschlag von KFC-Boss Mikhail Ponomarev, dessen Geduld mit Blick auf die große Zielsetzung nicht mehr lange allzu groß sein dürfte, folgten Unruhen bezüglich der entzogenen Akkreditierungen bzw. der beendeten Kooperation mit der "Westdeutschen Zeitung". „Meine Spieler gehen nicht so leicht damit um. Man merkt, dass es um enorm viel geht. Wir brauchen die Leichtigkeit wieder, daran müssen wir dringend justieren und das werden wir ansprechen“, empfand Wiesinger ohne dabei ständig auf die Tabellensituation zu schauen.
Möglichst schnell zurück zu alter Stärke
Die Stimmung in Uerdingen war jedenfalls schon besser. Nach dem Spiel gegen Verl gab es neben eher zurückhaltendem Applaus auch erstmals vereinzelte Pfiffe unter den nur 1229 anwesenden Fans, die zuletzt eher weniger verwöhnt worden sind. Auch in der Hinrunde spielte der KFC zwar nicht immer ansehnlich, gewann seine Spieler aber oft knapp. Vor allem das Prunkstück, die sonst so starke Abwehr, geriet zuletzt vermehrt ins Wackeln. Für Leon Binder allerdings keinen Grund zur Sorge: „In der Hinrunde haben wir uns als Mannschaft schnell gefunden. Nach dem kleinen Stotterstart müssen wir wieder zu alter Stärke zurückfinden“, sagte Binder. Der KFC sollte also schnellstens damit anfangen die Kurve zu kriegen, um weiter vom Aufstieg träumen zu dürfen.