Was zunächst wie ein wildes Gerücht daherkam, könnte in wenigen Tagen Realität werden. Nach Informationen dieser Redaktion droht dem Regionalligisten Rot-Weiss Essen der Abgang seines Trainers. Denn Argirios Giannikis ist der Top-Kandidat des Drittligisten VfR Aalen. Schon zu Beginn der kommenden Woche könnte der 37-Jährige als neuer Trainer des Tabellenneunten der 3. Liga vorgestellt werden. Der Verein hat seinem Trainer Peter Vollmann am Dienstagabend mitgeteilt, dass der auslaufende Vertrag des 60-Jährigen nicht mehr verlängert wird. Giannikis würde seinen Dienst in Aalen somit erst nach dem Ende der laufenden Saison antreten.
In der Region hat er einen guten Ruf. Wir sind an ihm interessiert
Hermann Olschewski über RWE-Trainer Giannikis
Am Mittwochnachmittag erreichte RevierSport den Sportvorstand des VfR, Hermann Olschewski. Der Funktionär bestätigte das große Interesse am Essener Trainer: "Wir kennen Argirios Giannikis schon aus seiner Zeit beim Karlsruher SC. Er hat dort schon im Jugendbereich bewiesen, wie gut er mit jungen Spielern arbeiten kann. In der Region hat er einen guten Ruf. Wir sind an ihm interessiert", betont Olschewski.
Hoffnungslos ist der Kampf um Giannikis aus RWE-Sicht nicht. Denn nach RS-Infos ist auch Andreas Hinkel ein heißer Kandidat. Der Ex-Nationalspieler ist aktuell noch für die U23 des VfB Stuttgart zuständig. Im Sommer wird die Nachwuchsmannschaft des Bundesligisten allerdings vom Spielbetrieb abgemeldet. Danach könnte es Hinkel nach Aalen ziehen. Eine Entscheidung soll zwischen ihm und Giannikis fallen. Olschewski bestätigt: "Giannikis ist nicht der einzige Kandidat. Nächste Woche wissen wir mehr."
Der Vertrag des gebürtigen Nürnbergers an der Hafenstraße läuft noch bis zum Saisonende. RWE möchte ihn unbedingt halten. "Ich kann an dieser Stelle nur noch einmal betonen, dass wir mit der Arbeit unseres Trainers sehr zufrieden sind. Wir wollen die Zusammenarbeit fortführen und streben da eine Lösung an. Wir sind da im regen Austausch und zuversichtlich, dass 'Agi' seinen Vertrag verlängert", erklärte RWE-Boss Marcus Uhlig.
Auch Giannikis äußerte sich am Mittwoch zu den Spekulationen um seine Person: "Ich habe die Nachricht gelesen, aber aus den Spekulationen halte ich mich raus und kommentiere das nicht. Weder in die eine, noch in die andere Richtung. Ich konzentriere mich im Moment auf die Vorbereitung und auf das Spiel am kommenden Freitag gegen Arminia Bielefeld.
Giannikis, der seinen Fußballlehrer gemeinsam mit Julian Nagelsmann und Domenico Tedesco absolvierte, hatte Mitte Oktober das Zepter bei den Bergeborbeckern übernommen. Seine Bilanz bis dato ist vielversprechend: Aus sechs Ligaspielen holten die Essener insgesamt 13 Punkte, zudem erreichte die Mannschaft das Viertelfinale des DERWESTEN.DE-Niederrheinpokals.