An der Hafenstraße hat Manager Jürgen Lucas derzeit alle Hände voll zu tun. Gleich elf Verträge laufen bei den Bergeborbeckern aus, darunter auch die Arbeitspapiere von Identifikationsfiguren wie Benjamin Baier oder Kamil Bednarski. Mit Miles Müller, Tammo Harder und Noah Awassi waren zuletzt drei Kandidaten für den RWE-Kader im Probetraining. Der eine oder andere Spieler wird den Klub nach der Saison mit Sicherheit verlassen. Im vergangenen Sommer waren es sieben Akteure.
Wir haben ihre Leistungen im ersten Halbjahr bei ihren neuen Klubs unter die Lupe genommen:
Niclas Heimann (SV Rödinghausen): Der gebürtige Engelskirchener war drei Jahre bei Rot-Weiss Essen und verlor nach einer Schulterverletzung seinem Stammplatz zwischen den Pfosten. Im Sommer bat er um Vertragsauflösung und schloss sich dem SV Rödinghausen an. Dort ist der 26-Jährige seit Saisonbeginn gesetzt. 18 Spiele, 29 Gegentore lautet seine Bilanz. Aktuell stehen die Ostwestfalen auf dem achten Platz, zwei Plätze und einen Punkt vor RWE.
Maksimilijan Milovanovic (vereinslos, zuvor 1. FC Bocholt): Milovanovic war dritter Torwart bei den Essenern, schloss sich zu Saisonbeginn dem Oberligisten Bocholt an. Anfangs schien es für den 20-Jährigen gut zu laufen: Er setzte sich im Kampf um die Nummer eins zu Saisonbeginn durch, wurde nach vier Spielen jedoch als Numemr eins abgelöst. Anfang November wurde dann sein Vertrag aufgelöst, nachdem er sich weigerte, für die Reserve der Bocholter in der Bezirksliga aufzulaufen.
Richard Weber (Schalke 04 II): Den Trainingsauftakt hat Weber noch bei RWE mitgemacht, anschließend wechselte er in die Oberliga Westfalen zur Reserve des FC Schalke 04. Dort hat er bislang zwölf Partien absolviert, im letzten Spiel gegen den Tabellenführer ASC Dortmund gelang ihm beim 3:3-Remis der Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0. Sein einziger bislang.
Patrick Huckle (FSV Frankfurt): 86 Spiele hat Patrick Huckle in seiner Zeit bei Rot-Weiss Essen absolviert. Sein Vertrag wurde im Sommer jedoch nicht mehr verlängert. Der Linksverteidiger schloss sich dem Südwest-Regionalligisten FSV Frankfurt an, wo er zum Vize-Kapitän ernannt wurde und bisher 21 Spiele absolvierte.
Jeffrey Obst (SG Wattenscheid 09): Das erste Jahr unter Jan Siewert lief für den Deutsch-Mosambikaner noch nach Plan, dann warf ihn jedoch eine langwierige Schulterverletzung weit zurück. In der Rückserie 16/17 erhielt er unter Sven Demandt zwar noch vier Einsätze, sein auslaufender Vertrag wurde jedoch nicht mehr verlängert. Im Sommer schloss sich der gebürtige Berliner der SG Wattenscheid 09 an und kam auf 17 von 19 möglichen Einsätzen in der Regionalliga. Beim 1:1-Unentschieden gegen seinen Ex-Klub gelang Obst die Vorlage zur zwischenzeitlichen Wattenscheider Führung.
Gino Windmüller (Wuppertaler SV): Gino Windmüller dürfte der Abgang sein, der bei seinem neuen Klub am erfolgreichsten spielt. In Wuppertal wurde der 28-Jährige aus der Innenverteidigung ins defensive Mittelfeld beordert. Mit Erfolg: Der 1,93m-Hüne ist einer der Leistungsträger der Bergischen, mit sechs Toren gelangen ihm in der Hinrunde bereits mehr als in seinen zwei Jahren bei Rot-Weiss Essen (vier).
Kasim Rabihic (FC Pipinsried): Nach zwei Jahren im Ruhrgebiet ging es für den Mittelfeldspieler wieder zurück Richtung Heimat. Der gebürtige Münchner schloss sich Ende August dem Bayern-Regionalligisten FC Pipinsried an. Dort kam er bisher auf neun Einsätze und zwei Treffer, wobei ihn zwei Muskelverletzungen zwischendurch zurückwarfen.