Die Zündschnur bei den Essener Fans wird von Jahr zu Jahr spürbar kürzer. Groß ist die Ernüchterung auch in der siebten Regionalliga-Saison nach dem Aufstieg. Besser abschneiden als letztes Jahr war das Ziel. Im Moment stehen die Bergeborbecker nur zwei Punkte und einen Platz vor der Abstiegszone. Die Proteste werden immer stärker. Mittlerweile wird sogar bei 1:0-Halbzeitführungen (Wegberg-Beeck) gepfiffen, wenn die Leistung nicht überzeugend genug gewesen ist.
Dass dies auch zu fehlendem Selbstvertrauen führt, weiß auch der neue Trainer Argirios Giannikis. Der 37-Jährige richtete in seinem ersten Statement als Verantwortlicher gleich einen Appell an den Anhang: "Es geht im Moment darum, die Mannschaft zu stabilisieren, ihr Sicherheit zu geben und Schritt für Schritt zu entwickeln. Für diesen Prozess brauchen wir die positive Energie von jedem, dem der Verein wichtig ist. Wenn alle an dem gleichen Strang ziehen, dann kann etwas Gutes entstehen."
Und letztendlich weiß der Familienvater, wie das Arbeiten in einem schwierigen Umfeld wie dem Essener funktioniert. Bereits in Karlsruhe war er als Mitverantwortlicher für die erste Mannschaft tätig, gerade deswegen traut er sich die Aufgabe Rot-Weiss Essen zu: "Der Verein passt zu dem, was ich bisher gemacht habe. RWE ist eine ziemlich reizvolle Aufgabe, der Verein hat große Tradition, ein tolles Stadion und eine unglaubliche Fanbasis." Doch diese hat hohe Erwartungen, die er und sein Team nun erfüllen müssen. Giannikis: "Die habe ich jedoch auch."