Nicht schlecht auf den ersten Blick, aber auch nicht gut genug angesichts der hohen Ansprüche. Das letzte Heimspiel an diesem Samstag soll aber noch einmal ein kleiner Festakt werden. Von denen gab es nicht viele, und es wird auch nicht der letzte sein, denn das Verbandspokal-Finale gegen den MSV Duisburg (25. Mai) folgt ja auch noch. Aber ein Revierderby gegen Rot-Weiß Oberhausen, das hat immer einen besonderen Reiz (14 Uhr, Hafenstraße).
Mit 13 000 Zuschauern rechnet der Gastgeber, der freilich auch zahlreiche Freikarten an Schulen und Kindergärten verteilt hat. Gleichwohl bleibt es eine imposante Kulisse für ein Viertliga-Spiel, in dem es nur noch um das Ansehen geht. Die Gäste können zwar noch Vizemeister werden, aber mehr als ein bisschen Prestige bringt ihnen das natürlich auch nicht.
„Platz zwei ist noch drin und den streben wir auch an“, sagt RWO-Trainer Mike Terranova und signalisiert ungebrochenen Ehrgeiz. Klar, und die Rivalität tut ihr Übriges.
Eine beachtliche Erfolgsserie in der Rückrunde hat die „Kleeblätter“ weit nach oben gespült, mit 35 Punkten sind sie das beste Team der Rückserie noch vor Viktoria Köln (31), 1. FC Köln II (28) und Rot-Weiss Essen (25).
Wenn aber die RWE-Fans die Saison Revue passieren lassen, ist die Grundstimmung zumeist Enttäuschung, obwohl ihre Jungs doch nur zweimal in der Rückrunde verloren haben. „Wir haben uns vor allem zu Hause schwer getan“, räumt Sportdirektor Jürgen Lucas ein. „Das müssen wir verbessern und werden es auch“, versichert er. Was natürlich für das Derby ebenfalls gilt.
Die Verantwortlichen an Hafenstraße wissen, wo sie den Hebel ansetzen müssen. Lucas bringt es auf einen Nenner: „Wir haben Probleme, Tore zu erzielen. Aber es ist auch schwer, uns zu schlagen.“ Die Defensive steht stabil, in der Offensive aber gibt es dringend Handlungsbedarf. Danach ist der Transferplan ausgerichtet. RWE sucht einen Knipser und einen Spieler mit Tempo für die Außenbahn. Diese Positionen haben Priorität. Und dort müssen es Fußballer sein, die definitiv eine Verstärkung sind.
Und diese Kandidaten brauchen wohl kaum zum Probetraining erscheinen, weshalb man getrost davon ausgehen kann, dass Benedikt Zahn (21/ SF Siegen) der unter der Woche vorspielte, nicht unter diese Kategorie fällt. Aber es werden immer wieder mal Probespieler auftauchen, die Trainer Sven Demandt testen wird. Es könnte ja mal ein Talent dabei sein, da will man sich nichts nachsagen lassen.
Neue Namen gibt es noch nicht, allenfalls Mutmaßungen. Mergim Fejzullahu (23) von Alemannia Aachen ist so ein Spieler. „Ein interessanter Mann“, sagt Lucas nach wie vor. Mehr aber auch nicht.
Klar ist indes, dass die Rot-Weissen die beiden A-Jugendlichen Ismail Remmo und Boris Tomiak übernehmen wollen. Sie werden bis zum Saisonende oben mittrainieren, allein schon, um den Übungsbetrieb zu optimieren. Weil von den 17 Feldspielern derzeit nur Nico Lucas und Roussel Ngankam verletzt fehlen, konnte Demandt unter der Woche sogar mal wieder Zehn gegen Zehn spielen lassen.