Nach dem Spiel strahlte Kianz Froese passend zum sonnigen Wetter über beide Ohren. „Ich bin überglücklich, dass wir gewonnen haben. Es ist toll, nach diesem Kampf drei Punkte mitzunehmen“, resümiert der Youngster. Der flinke Mittelfeldmann kam erst vor kurzem in der Winterpause aus Nordamerika von den Vancouver Whitecaps und ist eine vielversprechende Option in der Offensive - was er am Samstagnachmittag gegen die U23 des BVB unter Beweis stellte. Seine soziale und spielerische Integration in Düsseldorf schreitet voran.
Ausgleichstreffer mit Wirkung
Lange sah es in der ersten Hälfte nach klaren Kräfteverhältnissen aus: Der BVB machte das Spiel und mit einem verwandelten Strafstoß durch Wassey (27.) nahm das Geschehen die erwartungsgemäße Richtung ein - klar, der Favorit war Dortmund. Doch ganz so leichtfertig steckten die Hausherren nicht auf und so kam es, dass der junge Kanadier plötzlich in 20 Metern Torentfernung seinen rechten Hammer auspackte und das Leder in die Maschen beförderte (40.). Noch weniger eine Chance als bei diesem Gewaltschuss hatte BVB-Torwart Hendrik Bonmann nur beim 2:1 durch Marlon Ritter, dessen Schuss unglücklich abgefälscht wurde und in den Winkel einschlug. Froese lobt vor allem die Moral der Mannschaft: „Wir haben nicht aufgegeben und weitergemacht. Wir haben als Team gedrückt und sind dann in Führung gegangen.“
Wir müssen als Team diese Phase überstehen. Dazu ist es wichtig, dass man zusammen kommt, sich über die Situation unterhält, gemeinsam Lösungen findet und eine starke Mannschaftsleistung abruft.
Kianz Froese
Unmittelbar nach dem Pausentee legte die Fortuna sogar noch nach, Froese wuselte sich im Durcheinander des Dortmunder Strafraums an drei Verteidigern vorbei und spitzelte den Ball zum 3:1 für die Gastgeber rechts unten ins Netz: Doppelpack. Schon wieder war es ein abgefälschter Ball, der Bonmann keine Chance und ihn verzweifeln ließ. Egal - Froese wurde für sein Tor frenetisch gefeiert.
Kein Wunder, denn nie waren Punkte für die Fortuna so wichtig, wie gegen die Borussia an diesem Tag. Dass Froese als Neuzugang ohne jegliche Deutschkenntnisse die Mannschaft zum Sieg schoss, ist bezeichnend dafür, dass das Team in diesen Zeiten zusammenrückt. Der Kanadier kennt den Schlüssel zum Klassenerhalt: „Wir müssen als Team diese Phase überstehen. Dazu ist es wichtig, dass man zusammen kommt, sich über die Situation unterhält, Lösungen findet und eine starke Mannschaftsleistung abruft. Nur zusammen kann man das schaffen.“
Auch Fortuna-Coach Taskin Aksoy zeigte sich nach dem Spiel vom 20-Jährigen beeindruckt: „Kianz konnte kein Wort Deutsch, als er hier angekommen ist. Normalerweise brauchen solche Jungs vier, fünf Monate um richtig anzukommen. Ich denke, dass er sich von Tag zu Tag hier mehr integriert und in der Mannschaft mittlerweile voll integriert ist. Es freut mich sehr, dass er einen Doppelpack geschnürt hat.“ Froese könnte in den kommenden Wochen zu einer Schlüsselfigur im Abstiegskampf werden.