Sicherheitsbedenken führten zu dieser Entscheidung, die in beiden Lagern niemand nachvollziehen kann. Weder in Dortmund noch in Oberhausen gibt es Befürworter der Absage. Wegen eines Auftritts des türkischen Ministerpräsidenten Binali Yildirim ist die für kommenden Samstag (14.00 Uhr) angesetzte Partie abgesetzt worden. Yildirim will am Samstag für das umstrittene Präsidialsystem in der Türkei werben, über das die Bürger im April in einem Referendum abstimmen sollen. Es werden bis zu 10 000 Teilnehmer in Oberhausen erwartet.
Die Absetzung der Begegnung entschieden gemeinsam die Polizei Oberhausen und die Zentrale Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS). Wegen des geplanten Yildirim-Auftritts seien Sicherheitskräfte gebunden, so dass nicht genügend Personal für das Spiel abgestellt werden könne.
Wir sprachen mit Oberhausens Präsident Hajo Sommers über das Spiel, das nun vermutlich erst nach Ostern nachgeholt werden kann.
Hajo Sommers, was fällt Ihnen zu der Absage der Partie gegen Dortmund II ein? Der BVB II bringt zu solchen Partien auch so einige Leute mit, da fehlen uns jetzt viele Einnahmen, nachdem wir schon so über den Winter kommen mussten. 3000 Zuschauer hatten wir für diese Begegnung eingeplant. Seit dem 3. Dezember 2016 ist jetzt kein Geld mehr reingekommen. Daher halte ich fest: Außer Spesen nix gewesen. Viel Aufwand und keine Einnahmen.
Ist es richtig, dass im Vorfeld der Begegnung bereits vierstellige Kosten auf RWO zugekommen sind. Ja, der Caterer, die Techniker, die Security. Alles wurde etwas aufgestockt. Dafür wurden andere Jobs abgesagt. Wir selber haben 40 Mitarbeiter zusammengesucht, die wir so auch nicht einfach vorrätig haben. Jetzt überlege ich, wo ich die Rechnung hinschicke.
Schon eine Idee? (Lacht) Ich werde die Rechnung einfach durch vier Teilen. Wir übernehmen ein Viertel, der Rest geht an den BVB, den Verband und den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan.
Sie hatten schon so eine Vorahnung, oder? Ich habe zumindest eine Wette gegen den Vorstandskollegen Thorsten Binder gewonnen. Ich habe alles, was ich in der Tasche hatte darauf gesetzt, dass der Verband das Spiel absagt. Deshalb bin ich auch der Präsi.
Und jetzt? Das Spiel ist nicht aus der Welt: Wir laden alle Dortmunder zum neu angesetzten Termin in unser Stadion ein. Vielleicht lassen wir uns was einfallen für einen ermäßigten Stehplatzbereich.