Die ursprünglich für Samstag anvisierte Generalprobe gegen den 1.FC Saarbrücken fiel dem Neuschnee zum Opfer, die Gäste kehrten auf der Autobahn am Samstagmorgen gleich wieder um. Die fieberhafte Suche nach einem Ersatzgegner hatte schließlich Erfolg, als für Sonntag eine Partie gegen Westfalenliga-Spitzenreiter Westfalia Herne vereinbart werden konnte. Fazit: Das Team des lautstark engagierten Ex-Esseners Christian Knappmann war ein würdiger Sparringspartner und verkaufte sich bei der 0:1-Niederlage auf Kunstrasen an der Seumannstraße teuer. Kein Wunder, verfügen die Gäste mit Maurice Kühn (Fortuna Köln, Schalke), Kevin Steuke (Kray) und Fatmir Ferati (Wattenscheid, WSV) doch über gehobenes Personal.
Ferati traf für die Gäste nur die Latte
Und das machte den Rot-Weissen in der Anfangsphase doch mehr zu schaffen, als vom Sechstligisten erwartet wurde: Ferati (8.) traf aus 20 Metern nur die Oberkante der Latte, Justin Klein (10.) und Marko Onucka (23.) tauchten völlig blank vor Torhüter Robin Heller auf, verzogen aber nur knapp. Da hatte die RWE-Abwehr doch eine etwas zu große Sorglosigkeit an den Tag gelegt. Nur mühsam fanden die Essener, die laut ihrem Trainer tags zuvor ordentlich im Training rangenommen wurden, in die Angriffsspur: Einer leichtfüßigen Kombination zwischen Roussel Ngankam und Frank Löning fehlte die berühmte Fußspitze, in einer anderen Situation verwechselte Hernes Keeper Pascal Königs bei einer Faustabwehr die Kugel mit Lönings Kopf, was erstaunlicherweise ohne Pfiff blieb. Nach 32 Minuten fiel das Spielgerät nach mehreren abgeblockten Schussversuchen letztlich Marcel Platzek vor die Füße, der nicht umhin kam, abzustauben: 1:0.
Nach der Pause wurde ordentlich durchgewechselt, Kevin Grund glänzte mit einigen klugen Pässen, Platzek verpasste nach Flanke von Dennis Malura aus fünf Metern das 2:0. Das war’s auch schon. Für RWE-Coach Sven Demandt waren nach Abpfiff die Primäranforderungen erfüllt: „Ich denke schon, dass wir hier gefordert worden sind. Aber es ist Kunstrasen, wir haben gestern viel gemacht, keiner hat sich verletzt, der Gegner hat mit 12 Mann gespielt, weil der Co-Trainer immer auf dem Platz war. Alles gut!“