Nach zuletzt sieben Siegen in Serie haben die Kölner nun einen Dämpfer kassiert. Beim Bundesliga-Nachwuchs der Mönchengladbacher fand die Viktoria kein richtiges Mittel und in der Defensive hatte die Mannschaft von Trainer Marco Antwerpen einige Probleme mit der schnellen und spielstarken Gladbacher Offensive. Schon nach einer halben Stunde stand es 3:0 für den neuen Tabellenführer, weil die Domstädter gleich zweimal nach Standardsituationen zu schläfrig agierten. "Wir haben die Gelegenheit verpasst, den Abstand auf Gladbach zu vergrößern. Für uns gilt es jetzt, wieder zu jagen und das werden wir auch tun", sagte Viktoria-Mittelfeldspieler Michael Lejan nach dem Topspiel. Der 33-Jährige war es, der beim ersten Gegentor nach zwei Minuten durch Thomas Kraus direkt beteiligt war. "Das erste Tor macht der Kraus ganz geschickt. Da habe ich ihn aus den Augen verloren, das darf einfach nicht passieren." Nur wenige Minuten später kassierten die Kölner das nächste Tor nach einem Standard, diesmal durfte Nico Brandenburger unbedrängt einköpfen (27.). Klare Worte gab es daher auch von Kevin Holzweiler, der im Grenzlandstadion seinen alten Teamkollegen begegnete: "Da stehen wir einfach nicht gut. Eine Spitzenmannschaft muss einfach kompakt stehen, aber diesmal haben wir alles falsch gemacht. Aber einen Punkt hinter Gladbach zu stehen, ist auch nicht die Welt."
Somit war es für den Aufstiegskandidaten in der Folge nicht wirklich einfacher. Gladbach zeigte sich stabil und immer wieder mal gefährlich, die Viktoria hatte erst in der zweiten Halbzeit durch den eingewechselten Fatih Candan zwei Chancen, um die Partie wieder offener zu gestalten. Auch wenn die Niederlage etwas zu hoch ausfiel, ging sie in Ordnung. Die Kölner sind also erst einmal wieder in der Realität angekommen, was aber niemanden beunruhigt. Auch Trainer Marco Antwerpen bleibt gelassen: "Diese Niederlage hat keine einzige Bedeutung für uns. Wir haben vorher gesagt, dass es auch in diesem Spiel nur um drei Punkte geht. Jetzt ist es so und es gilt sich wieder zu schütteln." Auch sein Gladbacher Trainerkollege Arie van Lent weiß dieses Spiel einzuordnen: "Uns hat es gut getan, dass wir so schnell geführt haben. Wir waren in der ersten Halbzeit die bessere Mannschaft, haben danach aber nicht so richtig zu unserem Spiel gefunden. Dafür haben wir aber auch nichts anbrennen lassen. Und so weit ich die Regeln kenne, gibt es auch für diesen Sieg nur drei Punkte", schmunzelt der Ex-Profi und ergänzt: "Aber so ein Sieg gegen die Viktoria ist trotzdem etwas Besonderes für uns."