Nach der 1:2-Niederlage am vergangenen Wochenende bei Spitzenreiter Borussia Mönchengladbach II ist der Traum von der Relegation endgültig ausgeträumt. Den aufwendigen und rund 50.000 Euro teuren Lizenzierungsantrag hätten sich die Kleeblätter wie in den beiden Jahren zuvor sparen können. Im Interview mit dieser Redaktion erklärt RWO-Präsident Hajo Sommers, warum die Papiere dennoch eingereicht wurden.
Hajo Sommers, der Traum von der 3. Liga ist nach dem durchwachsenen Start geplatzt. Wieso haben Sie dieses Mal nicht auf den Lizenzierungsantrag verzichtet? Wir haben unseren Wirtschaftsprüfer schon vor der Winterpause beauftragt. Und seine geleistete Arbeit müssen wir natürlich bezahlen. Demnach hatten die letzten Ergebnisse keinen Einfluss auf die Entscheidung. Immerhin kann ich nun behaupten, dass es Vorstand und Aufsichtsrat dieses Mal nicht verkackt haben.
Wir würden uns sehr freuen, wenn wir in der nächsten Saison wieder gegen Viktoria Köln antreten dürften.
Hajo Sommers
Kurz vor der Winterpause hat RWO an der Tabellenspitze angeklopft. Der Rückstand ist mittlerweile enorm. Wie groß ist die Enttäuschung innerhalb des Verein? Es hält sich in Grenzen. Die Konstanz und das ganz große Kino haben in dieser Saison einfach gefehlt. Zudem war es nicht unbedingt förderlich, dass wir im Winter einen unserer besten Spieler abgeben mussten.
Die U23 kämpft noch um den Klassenerhalt in der Oberliga und hat am letzten Sonntag dank tatkräftiger Unterstützung von oben ein Lebenszeichen gesendet. Hat die Rettung der Reserve nun Priorität? Nein. Es gibt mit Sicherheit nicht die Vorgabe, dass wir die erste Mannschaft vernachlässigen und wichtige Spieler nach unten geben. Sofern wir nicht parallel spielen, werden wir die U23 weiterhin bestmöglich unterstützen. Aber an erster Stelle steht für uns das Abschneiden der Ersten. Ganz entscheidend ist natürlich das Pokalspiel in Wuppertal. Aber auch in der Liga müssen wir weiter Vollgas geben. Wir wollen so viele Spiele wie möglich gewinnen und dem einen oder anderen Verein den Aufstieg versauen.
Gegen Viktoria Köln muss RWO aber nicht mehr spielen... Das stimmt auch wieder. Formulieren wir es anders: Wir würden uns sehr freuen, wenn wir in der nächsten Saison wieder gegen Viktoria Köln antreten dürften.
Kommen wir zurück zur U23. Mit Hilfe der Perspektive Oberliga ist es in den letzten Jahren gelungen, zahlreiche Jugendspieler nach Oberhausen zu locken. Welche Auswirkungen hätte ein Abstieg in die Landesliga? Die Oberliga ist tatsächlich ein Pfund. Insbesondere für U19-Spieler. Wir werden alles tun, um die Klasse zu halten. Wenn es nicht klappen sollte, den großen Rückstand aufzuholen, wäre das aber kein Beinbruch. Dann spielen wir eben ein Jahr in der Landesliga und steigen sofort wieder auf. Auf die Derbys und die Duelle gegen Möllmann, Legat und Bruns würde ich mich sogar sehr freuen. Dann bestelle ich auch einen Bierwagen zu den Spielen.
Der Vertrag mit Trainer Andreas Zimmermann läuft bekanntlich im Sommer aus. Gibt es bei dieser Personalie mittlerweile eine Tendenz? Wir rechnen um den 20. März herum mit einer Entscheidung. Erste Gespräche hat es bereits gegeben und ich denke, dass wir auf einer Wellenlänge sind. Aus unserer Sicht spricht nichts gegen eine Verlängerung der Zusammenarbeit.