BVB II

Der Neue kommt gut an

Vor wenigen Sekunden hatte Wegberg-Beecks Torwart Patrick Nettekoven einen Distanzschuss von Philipp Hanke noch sensationell zur Ecke abgewehrt, doch einen Moment später musste er den Ball dann doch wieder aus dem Tor holen. Nach einer kurz ausgeführten Ecke vom stark aufspielenden Kapitän David Solga nahm Tammo Harder von der Strafraumkante Maß und zirkelte den Ball unhaltbar für Nettekoven in den Kasten. Es war das 5:0, beim 6:0-Sieg über das Regionalliga-Schlusslicht und ein Ausdruck des neu gewonnen Selbstvertrauens bei der Dortmunder Reserve.

„Es ist wirklich gut, was die Jungs bisher umgesetzt haben“, lobte Daniel Farke seine neue Mannschaft nach dem zweiten Sieg innerhalb von vier Tagen. Schon gegen Wattenscheid wirkten die gebeutelten Borussen sehr spielfreudig, konnten gegen Wegberg-Beeck ihre Leistung sogar noch einmal steigern. Trotzdem ist Farke froh, dass erst einmal eine zweiwöchige Pause ansteht: „Die Personallage war schon dramatisch außerdem konnten wir nur mit zwölf, dreizehn Jungs trainieren und mussten in vier Tagen zwei Mal spielen. Das war schon intensiv, deswegen gönnen wir der Mannschaft eine kurze Pause. Haben dann allerdings auch die Zeit mit der Mannschaft zu arbeiten und in Richtung Velbert etwas zu machen.“

Der Einzige, der sich in Dortmund nicht erst an die Arbeitsweise von Farke gewöhnen muss, ist Edmund Riemer. Der 30-Jährige unterstützte den Fußballlehrer schon in Lippstadt als Co-Trainer und steht ihm auch in Dortmund zur Seite. „Zwischen Daniel und mir hat sich nicht viel geändert, wir haben in den letzten Jahren schon zusammengearbeitet. Ich weiß, was er denkt und was er will und werde ihn dabei unterstützen“, erklärte Riemer seine neue, alte Rolle. Als es bei Farkes Ex-Verein SV Lippstadt in der letzten Saison zu großen Personalsorgen kam, schnürte der gelernte Innenverteidiger sogar noch einmal selbst die Schuhe. Doch das es soweit kommt, bezweifelt der Farke-Assistent, „So groß kann die Not gar nicht werden in der Liga. Fünf Kilo weniger und vielleicht etwas jünger“, scherzte Riemer.

Das der Neue auf der Trainerbank gut ankommt, findet auch Hendrik Bonmann. Der Torwart konnte seinen Kasten in beiden Spielen sauber halten und ist dementsprechend glücklich: „Wenn wir zwei Mal gewinnen, ich habe zwei Mal zu null gespielt, noch zufriedener kann man nicht sein. Der Trainer macht einen sehr guten Eindruck auf die Mannschaft, gibt uns viel Selbstvertrauen und hat eine gute Spielphilosophie.“