In der Startelf fanden sich im Vergleich zur Vorwoche gleich fünf neue Spieler. Die Viererkette veränderte Fascher auf drei Positionen. Für Kapitän Mario Neunaber, Richard Weber und Tim Hermes spielten Philipp Zeiger, Kai Nakowitsch und Patrick Huckle. Im Mittelfeld ersetzten Tim Treude und Tobias Steffen Daniel Grebe und Kevin Grund.
Das Spiel begann genau so, wie es aus RWE-Sicht nicht hätte beginnen dürfen. Marlon Ritter kam schon in der 5. Spielminute viel zu viel Platz im Strafraum und schoss zum 1:0 für Borussia Mönchengladbach II ein. Dass die Spieler in rot-weiss nach der 2:4-Niederlage gegen Kray samt Kabinensturm mächtig nervös waren, merkten die Zuschauer in der Folge deutlich. Viele Pässe kamen nicht an, Abschlüsse misslangen und RWE lief meistens hinterher.
Steffens Treffer als "Brustlöser"
Keeper Niclas Heimann hatte erneut mit sich selbst und dem immensen Druck zu kämpfen, der ihm vom Publikum auferlegt wurde. Schon beim Verlesen der Aufstellung erhielt sein Name deutliche Pfiffe von den Tribünen. Dass er da noch dran zu knabbern hatte, war folgerichtig.
[editor_rating]890040-297218-220130181[/editor_rating] RWE durfte sich bei Martin Kompalla und Tobias Steffen bedanken, dass auf einem Schlag das Selbstvertrauen zurückkehrte. Der Gladbacher Torwart nahm einen Ball kurz vor der Strafraum in die Hand. Dafür gab es Gelb und Freistoß, den der Ex-Fortune ins Torwarteck zirkelte (23.). Plötzlich klappten die Kombinationen in der Offensive, das Spiel wurde deutlich ansehnlicher und auch Heimann konnte glänzen, als er weit aus seinem Tor kam und einen langen Ball vor Giuseppe Pisano klärte.
Nach der Pause knüpften die Essener nahtlos an ihre gute Leistung an und waren das tonangebende Team. Sie wurden für ihren Einsatz belohnt, als Marwin Studtrucker im Strafraum zu Fall kam und Schiedsrichter Felix Schmitz auf den Elfmeterpunkt zeigte. Benjamin Baier, der an diesem Tag die Kapitänsbinde trug, verwandelte sicher.
"Das ist brutal bitter"
Dass es letztlich nicht zum Sieg reichte, war Pisano zu verdanken, der eine kurze Konfusion in der 76. Minute nutzte, um zum 2:2 einzuköpfen. "Da kommt Philipp Zeiger nach einer Verletzung zurück auf den Platz, es gibt einen Wechsel, wir sind noch ungeordnet und schon steht es 2:2. Das ist brutal bitter", stellte Fascher fest.
Sein Gegenüber Sven Demandt war derweil "sehr zufrieden mit dem Ergebnis." Er musste anerkennen: "Das war ein glücklicher Punktgewinn für uns. Wir haben nicht so gespielt, wie wir können, RWE hat immer Gas gegeben. Da haben unsere jungen Spieler gesehen, was Männerfußball ist."
RWE hat nach wie vor kein Heimspiel gewonnen, aber eine Leistung abgerufen, die den Fans gefiel und die Mut macht, dass diese Saison doch noch positiv verlaufen kann. Letztlich zählen aber nicht die guten Leistungen, sondern einzig Punkte. Und davon haben die Rot-Weissen nach wie vor zu wenige auf dem Konto.