Auch an der Hafenstraße hat der Torwarttrainer noch einiges vor. Viel Freizeit bleibt Behrendt derzeit nicht mehr. Schließlich bildet er seit diesem Sommer nicht nur die Torhüter von RWE aus, sondern trainiert auch noch den Bochumer Bezirksligisten SW Eppendorf. „Das lässt sich schon verbinden. Ich mache zwei Einheiten am Tag mit den Essenern und in Eppendorf wird erst ab sieben trainiert“, erklärt der 63-Jährige. Dass er an manchen Tagen über zehn Stunden mit Training beschäftigt ist, stört ihn aber nicht großartig. „Es macht mir einfach Spaß, eine Mannschaft zu formen und Torhüter voranzubringen“, berichtet der Mann, der einst selbst elf Jahre lang für Wattenscheid zwischen den Pfosten stand und dort zur Vereins-Legende wurde.
„Er ist ein Riesentalent“ (Manfred Behrendt über Moritz Nicolas)
Die Frage, ob er lieber Torwart- oder Vereinstrainer ist, kann er nicht beantworten. Beides ist für ihn eine Herausforderung und beides hat er bei RWO schon gemacht. Dort war er zunächst Torwarttrainer und dann Assistent von Hans-Günter Bruns. Gemeinsam stiegen sie zwei Mal auf.
In Münster hatte er danach kurz Bekanntschaft mit Essens Trainer Marc Fascher gemacht. Als der damalige Torwarttrainer der Preußen ausfiel, sprang Behrendt Anfang 2012 ein. Die Zusammenarbeit war aber nur von kurzer Dauer. Fascher wurde Ende Januar 2012 in Münster entlassen.
Nun also die erneute Zusammenarbeit. Behrendt kümmert sich um das neue Torhütertrio des Vereins, bestehend aus Neuzugang Niclas Heimann, dem letztjährigen Stammkeeper Daniel Schwabke und Nachwuchsmann Moritz Nicolas. „Ich habe bisher jeden nach vorne gebracht“, sagt Behrendt. Gerade vom letztjährigen U17-Keeper ist er überzeugt. „Moritz ist ein Riesentalent, er ist zäh und bringt das nötige Gespür für die Situationen mit.“ Behrendt glaubt, dass Nicolas eine große Zukunft vor sich hat. In der Gegenwart hat aber Heimann die Nase vorne.
Auch dem Neuzugang aus Cottbus kann Behrendt noch viel vermitteln. Schließlich ist er auch erst 23 Jahre alt. „Ich bin sehr optimistisch für die neue Saison“, sagt der Torwarttrainer mit besonderem Blick auf seine drei Schützlinge. Die „Doppelbelastung“ mit seinem zweiten Job sollte während der Saison nur selten störend sein. „Ich denke, ich habe zwei gute Vereine gefunden“, glaubt Behrendt.