Lange Zeit schien es absehbar, dass für Lemke kein Platz im Kader der kommenden Saison sein würde, da sich seit einer Weile andeutet, dass sich Rot-Weiss Essen im Sommer massiv verstärken will. Doch in den letzten Wochen wirkte es so, als würden die Chancen des 26-Jährigen wieder steigen. Mit seiner Einsatzbereitschaft konnte er dem technisch stärkeren Kevin Pires-Rodrigues den Rang ablaufen und sich im neuen 4-4-2-System einen Platz auf der rechten Außenbahn sichern. Von Fascher gab es nach dem Testspiel gegen den VfB Hüls noch ein Lob: „Er hat sich in den Vordergrund gespielt.“
Doch schon als Fascher diese Worte sprach, stand fest: Das Kapitel RWE ist für Lemke, der seit 2009 an der Hafenstraße kickt, im Sommer beendet. Das hat er erst vor Kurzem erfahren, wie sein Berater Christian Omlor berichtet: „Wir hatten noch vor einigen Wochen positive Gespräche mit dem Verein, in denen Holger eine Verlängerung in Aussicht gestellt wurde. Dann haben wir lange nichts gehört. In der vergangenen Woche wurde ihm dann mitgeteilt, dass er keinen neuen Vertrag bekommt.“
„Ich habe mich bei RWE immer wohl gefühlt"
Die Enttäuschung darüber ist groß beim Mittelfeldspieler, der aus Rheinland-Pfalz stammt. Er ist in Essen heimisch geworden und arbeitet neben dem Fußball für die Stadtwerke. „Ich habe mich bei RWE immer wohl gefühlt. Es ist schade, dass diese Zeit zu Ende geht“, sagt Lemke.
„Diese Entscheidung hat sportliche Gründe“, lautete am Freitag Faschers kurzer und einziger Kommentar zu dieser Personalie. Omlor macht keinen Hehl daraus, dass er das späte Umdenken des Vereins nicht gut findet. „Auch wenn man höhere Ziele hat, das ist immer noch die Regionalliga. Die Spieler dort sind keine Millionäre und ein Umzug verbunden mit einem eventuellen Arbeitsplatzverlust bei den Stadtwerken, ist ein großer Einschnitt“, erklärt Lemkes Berater. Er versucht nun, einen Verein aus der Region für seinen Spieler zu finden.