Es lief die dritte Minute der Nachspielzeit, als Schiedsrichter Christian Bandurski den Ex-Profi plötzlich aus dem Innenraum des Stadions verwies. Bei der Pressekonferenz nach dem Spiel kam Reis auf die Szene zu sprechen - als er das vermeintliche Handspiel von Kevin Lehmann und den nicht gegebenen Elfmeter in der 94. Minute kommentierte. "Ich denke, da muss man pfeifen, der Schiedsrichter hat es aber nicht getan. Der hat ja lieber andere Sachen gemacht, wie mich runter zu stellen zum Beispiel", kommentierte Reis seinen Verweis süffisant.
Was aber war passiert? Nachdem Wattenscheid den Ball direkt vor der Bochumer Bank ins Aus geklärt hatte, wollte Alexander Thamm wertvolle Sekunden vor der Ausführung des Einwurfs herausholen. Deshalb warf er den Ball über den bereitstehenden Onur Bulut hinweg. Das Spielgerät landete allerdings bei Reis, der andeutete Thamm nachzusetzen - es aber bei zwei, drei Schritten beließ. "Ach, das war ein kleines Laufduell zwischen Thomas und mir. Das habe ich aber gewonnen. Ich wollte auf Zeit spielen und ich denke, das ist auch ganz normal", zwinkerte Thamm im Anschluss. Für den VfL-Angestellten im 09-Trikot war die Angelegenheit also halb so wild - und alles weitere würde mit ein paar Sprüchen am Montag auf der Geschäftsstelle geklärt, meinte der Abwehrchef der SGW.
Reis: "Absoluter Schwachsinn!"
Reis hingegen musste noch einmal ernst werden, um klarzustellen, dass er Bandurskis Entscheidung überzogen fand: "Ich war nach dem Spiel sofort beim Schiedsrichter in der Kabine, um ihm zu sagen, dass da nichts war. Wenn ich höre, dass ich versucht hätte, Alex zu treten, dann kann ich nur sagen, dass das absoluter Schwachsinn ist!"
Zu Reis' Ehrenrettung ist noch zu sagen, dass es entlastendes Videomaterial gibt - aufgenommen vom Web-TV-Team der SG Wattenscheid: youtube.com/watch?v=3Z-USq7l9xQ#t=8m35