Gegen die U23 des FC Schalke 04 hatte Essens neuer Trainer bereits mit einer umfassenden Umstellung überrascht. Aus dem unter Waldemar Wrobel zuletzt noch praktizierten 4-2-3-1 machte Fascher ein sogenanntes „Tannenbaum-System“, wofür er unter anderem Kai Nakowitsch aus der Innenverteidigung eins nach vorne zog und auch sonst personell einige Änderungen vornahm.
Für das Spiel beim Spitzenreiter im Kölner Südstadion hatte sich der RWE-Coach etwas Neues ausgedacht. Der zuletzt zwar bemühte, aber als alleinige Spitze etwas verloren wirkende Marcel Platzek bekam einen Nebenmann zur Unterstützung. Das war zum großen Erstaunen jedoch nicht Benedikt Koep, sondern Nachwuchsstürmer Samuel Limbasan. Der 19-Jährige kam in der ersten Mannschaft bislang erst dreimal zum Einsatz und dann auch jeweils nur für die Schlussminuten. Gegen Fortuna Köln durfte er nun also von Beginn an ran und das machte er gut. „Zufrieden“ zeigte sich Fascher mit der Umsetzung seiner Vorgaben. „Jetzt hatten wir eben auch die Chancen, nur haben wir uns leider nicht dafür belohnt.“
Brachten seine Änderungen gegen die Königsblauen noch nicht den erhofften Erfolg, zeigten die Maßnahmen diesmal Positives. Limbasan sorgte mit großer Lauf- und Einsatzbereitschaft dafür, dass Platzek mehr Platz bekam und auch mal den Flankengeber machen konnte, ohne dass das Zentrum gleich verwaist war. Allerdings wusste die Mannschaft die Vorteile der Doppelspitze noch nicht richtig zu nutzen, was nicht selten dazu führte, dass Limbasan und Platzek sich wund rannten, ohne den Ertrag maßgeblich zu steigern.
So ansehnlich sich die Bergeborbecker im neuen Spielsystem präsentierten, allein daran wollte der RWE-Coach das verbesserte Offensivspiel nicht aufhängen. „Entscheidend war, dass wir generell viel entschlossener und mutiger aufgetreten sind, als das noch gegen Schalke der Fall war. Diesbezüglich war das Spiel gegen Fortuna Köln ein ganz großer Schritt nach vorne.“
Möglicherweise beweist Fascher nächste Woche im Spiel gegen den SC Verl ja mit seiner dritten Taktik-Modifikation, dass tatsächlich aller guten Dinge drei sind. Der Zeitpunkt vor dem für die Stimmung so wichtigen Pokalduell gegen den MSV Duisburg könnte kaum günstiger sein.