So richtig wusste Uwe Koschinat nicht, was er machen sollte. Wie seine Mannschaft sich gegen Rot-Weiss Essen präsentiert hatte, gefiel ihm über weite Strecken nicht, aber draufhauen wollte er deswegen auch nicht gleich.
Schließlich konnten die Kölner ihre komfortable Ausgangsposition mit sieben Punkten Vorsprung auf Verfolger Sportfreunde Lotte verteidigen – was Koschinat besonders angesichts des am kommenden Spieltag bevorstehenden Duells mit dem Team von Trainer Michael Boris freute. „Fortuna Köln hat viel mit Mentalität zu tun. Manchmal muss man einfach alles rausknallen und eine solche Situation hatten wir gegen Essen über 90 Minuten. Es spricht in allerhöchstem Maße für die Mannschaft, dass sie auch dieses Spiel gewonnen hat.“
Denn, da war sich der Fortuna-Trainer sicher, isoliert betrachtet war dieses Spiel sicherlich kein Paradebeispiel für das Können seiner Spieler. „Wir hatten nur in ganz, ganz wenigen Phasen mal Spielkontrolle, waren im Geiste nicht frisch und hatten auch keine gute Körpersprache.“ Deshalb habe seine Mannschaft vielen engen Situationen gegenübergestanden, „weil Essen einfach Qualität hat. Da kannst du normalerweise auch den Ausgleich kassieren oder in Rückstand geraten.“ Dass es soweit nicht kam, lag auch an der fehlenden letzten Konsequenz der Essener, die angesichts ihrer Situation aber auch nicht vor Selbstvertrauen sprühen und folglich eher vom Pech als vom Glück verfolgt werden.
Eine Ode an seine Mannschaft wollte sich Koschinat aber nicht verkneifen. „Ich weiß, dass wir nicht jeden Gegner einfach mal so herspielen können. Aber auf eine Sache kann ich mich unfassbar verlassen: Dieser Wille zur Leistung, der mich sehr, sehr stolz macht.“