Kohlmanns bisher einziger Bundesliga-Auftritt vor drei Jahren (hier gegen Ionnis Amanatidis)
.24 Mal stand er in dieser Saison in der Startelf. Der des Regionalliga-Teams wohlgemerkt, für Bundesliga-Minuten reichte es beim Deutsch-Iren bisher nur im Jahr 2004. Eine knappe Halbzeit spielte er in Kaiserslautern, seitdem schaffte er es nicht mehr ins Oberhaus. „Unter Bert van Marwijk war ich regelmäßig im Training und durfte mir echte Hoffnungen machen. Als dann Jürgen Röber kam, war ich verletzt. Mit ihm habe ich genauso wenig gesprochen wie mit Thomas Doll. Eine Perspektive sehe ich hier nicht.“
Als neue Vereine kommen wohl Regionalligisten in Frage, lokal gebunden ist der gebürtige Dortmunder bei seiner Wahl nicht: „Ich stehe allem offen gegenüber und bin auch bereit umzuziehen.“
Behindert wird die Entscheidungsfindung durch den Abstiegskampf, der im Moment um Kohlmann herum tobt: „Ich bin voll konzentriert auf die letzten drei Spiele, alles andere ist zweitrangig.“ Zwei Siege aus jenen drei Partien seien nötig, um den Klassenerhalt doch noch zu schaffen.
Dabei waren die Borussen nach der Winterpause bereits abgeschrieben worden, jetzt haben sie den Abstand ans rettende Ufer auf einen Zähler reduziert. „Wir haben immer an uns geglaubt. Damit waren wir zwar lange Zeit die Einzigen, aber jetzt sieht man, dass wir Recht hatten. Sollten wir am Ende tatsächlich über dem Strich stehen, ist das noch höher einzuschätzen als der Aufstieg im vergangenen Jahr“, glaubt Kohlmann, den seinerzeit das emotionale Wechselbad aus Ab- und Wiederaufstieg stark mitgenommen hat: „Das brauche ich nicht noch einmal.“
Im ersten der drei „Endspiele“ wartet am Samstag (14 Uhr) das zuletzt schwächelnde Union Berlin. Gewinnt die Schneider-Elf, hat sie die „Eisernen“ in den Abstiegskampf hineingezogen. „Deswegen wird das ein ganz enges Match. Wir haben Respekt vor Union, die werden unsere Serie von vier Siegen wahrgenommen haben“, orakelt Kohlmann. Für ihn könnte es gleichzeitig der vorletzte Heim-Auftritt im Stadion Rote Erde sein...