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RWE - RWO 0:0
Keine Tore, große Emotionen

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RWE - RWO: Keine Tore, große Emotionen

Ein Derby ist immer einen Besuch wert. Dieser Meinung dürften auch die 10.007 Besucher an der Essener Hafenstraße trotz der Nullnummer zwischen RWE und RWO gewesen sein.

Außer Toren lieferte das Traditionsduell zwischen Rot-Weiß Oberhausen und Rot-Weiss Essen alles, was das Derby-Herz begehrt: Spannung, Dramatik, jede Menge Emotionen und eine Stimmung, die es an der Hafenstraße schon seit geraumer Zeit nicht mehr gab. "Für die Zuschauer war das wirklich ein tolles Derby", bemerkte Oberhausens Trainer Peter Kunkel. Der RWO-Coach nahm es im Anschluss mit Humor, dass er über weite Strecken des Spiels ohne seinen Co-Trainer auskommen musste. Dirk Langerbein wurde kurz vor der Pause auf die Tribüne verbannt, nachdem er sich massiv beim Schiedsrichter beschwert hatte. "Dirk war mit einem Pfiff nicht einverstanden und hat dem Schiri noch ein schönes Karnevals-Wochenende gewünscht", schmunzelt Kunkel. "Ich nehme ihm das nicht übel, denn Emotionen gehören in einem Derby einfach dazu."

Platzek vergibt den Sieg

Kunkels gute Stimmungslage war freilich auch der Tatsache geschuldet, dass sein Team mit dem Zähler durchaus leben konnte. RWE präsentierte sich nach der 0:3-Pleite in Aachen wieder von seiner deutlich besseren Seite und diktierte vor allem in der ersten halben Stunde eindeutig das Geschehen. Alleine Marcel Platzek stellte die aus der Not geborene Innenverteidigung der Kleeblätter um Benjamin Weigelt und Debütant Kevin Krystofiak vor arge Probleme. Der Top-Scorer der Essener hatte gleich dreimal den Führungstreffer auf dem Fuß (6., 9. 18.), zielte jedoch in allen Fällen zu ungenau. "Ich habe ein gutes Spiel unserer Mannschaft gesehen. Im Gegensatz zum Auftritt in Aachen haben wir uns endlich wieder zahlreiche Torchancen herausgespielt. Leider konnten wir keine davon verwerten", gab RWE-Trainer Waldemar Wrobel Wrobel zu Protokoll.


Der Linienchef der Essener musste sich erneut die Frage gefallen lassen, warum seine Mannschaft bis dato nicht in der Lage ist, diese Leistungen auf einer konstanten Basis abzurufen. Wrobel hatte dafür eine Erklärung parat, die er im Laufe der Saison schon des Öfteren abgeben musste. "Einige können es nicht mehr hören, aber die nötige Aggressivität hat uns in den letzten Monaten gefehlt. Vor allem zuhause darf das einfach nicht sein. In diesem Stadion müsste jedes Heimspiel für uns ein Event sein. Ich denke, dass sich nach diesem Spiel einiges zum Positiven wenden wird."


Eine Schrecksekunde mussten die Hausherren gegen harmlose Oberhausener allerdings doch noch überstehen. Kurz vor der Pause hatte Oberhausens Pascale Talarski einen Geistesblitz, als er Benjamin Wingerter im Strafraum ausspielte und aus kurzer Distanz die Unterkante der Latte traf (40.). Zuvor soll der Sechser der Essener den Ball allerdings mit der Hand berührt haben. "Er war eindeutig dran, in dieser Szene hätte es Elfmeter geben können", befand Kunkel.

Nichtsdestotrotz erkannte auch der ehemalige Wattenscheider an, dass ein Auswärtssieg wohl des Guten ein wenig zu viel gewesen wäre. "RWE hat vor eigenem Publikum ein gutes Spiel gemacht. Wir hatten natürlich damit zu kämpfen, dass uns alle Innenverteidiger ausgefallen sind. Auch wenn wir hier gewinnen wollten, können wir hochzufrieden sein." Gleiches gilt für das große Rund der Zuschauer. Ein echtes Derby kann eben auch ohne Tore glücklich machen.

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