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Viktoria Köln - Siegen
Wieder remis – aber wie!

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Viktoria Köln: Wieder remis – aber wie!
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Einen unglaublichen Abend erlebten die 1.080 Zuschauer im Spitzenspiel des 24. Spieltages in der Regionalliga West am Freitagabend.

In der Partie zwischen Viktoria Köln und den Sportfreunden Siegen sah es über eine Stunde lang nach einem überlegenen Sieg der Gäste, ja zeitweise nach einer Klatsche für die Höhenberger aus. Doch die letzte halbe Stunde war schon fast etwas für die Geschichtsbücher. Erst drehten die Rechtsrheinischen einen 0:3-Rückstand, bevor Siegen durch das 4:4 doch noch einen Punkt mitnahm.


Lange Zeit schien es, als würde sich die absteigende Formkurve der Viktoria weiter fortsetzen. Die Höhenberger standen von Beginn an tief, konnten aber dennoch die Siegener Angriffe nicht abwehren. Nach einer halben Stunde gingen die Gäste, die von über 400 mitgereisten Anhängern lautstark unterstützt wurden, verdient in Führung. Patrick Koronkiewicz schloss einen Konter der Siegerländer erfolgreich ab, auch wenn sein unplatzierter Schuss für Viktoria-Schlussmann Michael Vogel nicht gerade unhaltbar war (28.).

Gefunden auf …

Noch schlechter sah Vogel, der erneut den verletzten Nico Pellatz vertrat, beim 0:2 kurz vor dem Pausenpfiff aus. Eine von Mark Zeh aus rund 25 Metern abgefeuerte Bogenlampe wäre wohl problemlos wegzufausten gewesen. Dem Keeper rutschte der Ball jedoch irgendwie durch in die Maschen (45.). Als die Gäste nur wenige Minuten nach dem Seitenwechsel durch einen von Markus Brzenska verschuldeten und durch Alexander Hettich verwandelten Foulelfmeter auf 3:0 erhöhten, schien die Messe endgültig gelesen (50.). Siegens Torhüter Kevin Rauhut musste in der ersten Halbzeit keinen einzigen Ball wirklich entschärfen.

Unglaubliches Comeback der Viktoria

Als Silvio Pagano nach 67 Minuten in Folge eines Eckballs verkürzte, wirkte dies noch wie Ergebniskosmetik. In Wahrheit war es aber der Startschuss zu einer unfassbaren Aufholjagd. Nur drei Minuten nach Paganos Tor gelang Fatih Candan der Anschlusstreffer (70.), bevor Lukas Nottbeck mit einem Stochertor sogar den umjubelten Ausgleich markierte (76.). Die Viktoria hatte sich in einen Rausch gespielt, Siegen war völlig von der Rolle und ließ sich hinten reindrängen.

Ein Eckstoß fünf Minuten nach dem Ausgleich drehte die Partie schließlich vollends. Der Ball wurde zunächst abgewehrt, als Candan es aus spitzem Winkel mit Gewalt versuchte. Der Ball traf zwar nicht das Tor, dafür aber die Hand eines Siegener Verteidigers und Schiedsrichter Sören Storks zeigte zum zweiten Mal auf den Punkt. Kapitän Mike Wunderlich ließ dem Siegerländer Tormann Rauhut keine Chance und vollstreckte zur Kölner Führung (81.).

Viktoria rettet Führung nicht über die Zeit

Lange währte die Freude aber nicht. Im direkten Gegenzug schoss der eingewechselte Zouahir Bouadoud aus zehn Metern halbrechter Position zum erneuten Ausgleich ein. Der Auswärtsblock explodierte nahezu. Trotz eines offenen Schlagabtauschs in den verbleibenden Minuten fiel kein weiterer Treffer und die Punkte wurden gerechterweise geteilt.

Es war bereits das vierte Remis im fünften Rückrundenspiel für den FC Viktoria. Im Gegensatz zu den Unentschieden gegen Rot-Weiss Essen, Borussia Mönchengladbach II (beide 2:2 ) und dem jüngsten 0:0 bei der U23 des VfL Bochum fühlte es sich diesmal aber wie ein Sieg an. Mit unglaublicher Moral holten die Höhenberger aus schier aussichtsloser Lage noch einen Zähler. Während der größte Teil der Partie nahezu einem Offenbarungseid glich zeigten die Rechtsrheinischen in der letzten halben Stunde sich und den Zuschauern, zu was sie in der Lage sind.

Stimmen zum Spiel:

Matthias Hagner (Trainer Sportfreunde Siegen): „Es war ein unfassbar spektakuläres Spiel. Für die Zuschauer war das unterhaltsam, für einen Trainer aber sehr anstrengend. Wir haben das lange Zeit sehr gut gemacht, mit dem dritten Tor aber gegen eine starke Mannschaft zu früh einen Haken hinter die Partie gesetzt. Es spricht aber für meine Elf, dass sie nach dem 3:4 noch einmal zurückkommt.“

Claus-Dieter Wollitz (Trainer Viktoria Köln): "Wir machen zu viele individuelle Fehler. Der Gegner tut dies zwar häufig auch, aber meine Spieler bestrafen dies nicht konsequent genug. Die Partie hat eigentlich keinen Verlierer verdient. Weil sich die Sportfreunde nach dem dritten Treffer aber zu Unverschämtheiten wie Verhöhnungen meiner Spieler haben hinreißen lassen, hätte ich mir einen Sieg meiner Mannschaft doch sehr gewünscht. Liegestütze auf dem Platz, Auslachen von Gegenspielern und das andauernde Hineinwerfen von Bällen ist in meinen Augen abartig. Es ist am Ende nicht wichtig, ob ich mit dem Resultat zufrieden oder unzufrieden bin. Wichtig ist, dass wir daraus Moral schöpfen und Stabilität entwickeln.“

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