Jürgen Luginger, seit September waren Sie arbeitslos. Wie ist der Kontakt nach Leverkusen zustande gekommen? Das ging alles sehr schnell. Jürgen Gelsdorf, Nachwuchsleiter bei Bayer Leverkusen und mein ehemaliger Mitspieler, rief mich an und sagte, was Sache ist. Ich musste nicht lange überlegen. Nach knapp fünf Monaten ohne Verein ist der Akku auch wieder aufgeladen. Ich habe mich gefreut und zugesagt.
Gab es nach dem Aus in Saarbrücken keine Anfragen? Nach meinen drei intensiven Jahren beim 1. FC Saarbrücken und der Beurlaubung im September wollte ich erst einmal den Kopf frei bekommen und entspannter Leben. Ich hätte schon eine Woche nach dem Aus beim FCS bei den Stuttgarter Kickers unterschreiben können. Aber dieses Angebot lehnte ich ab. Ich beobachtete in der freien Zeit viele Spiele von Liga eins bis vier und hospitierte auch für eine Woche in Berlin bei Jos Luhukay. Das war eine sehr interessante Geschichte.
Nachdem Sie Cheftrainer beim Traditionsklub 1. FC Saarbrücken waren, wartet nun Neuland auf Sie: Trainer einer U23-Reserve... Natürlich ist es ein etwas anderes Arbeiten. Aber das macht den Reiz aus. Ich habe so etwas noch nie gemacht und freue mich unheimlich. Ich kann an den Qualitäten der Jungs noch feilen und habe das Ziel, so vielen wie nur möglich beim Traum vom Profifußballer zu helfen.
Sie waren fünf Jahre Profi bei Rot-Weiß Oberhausen und sechs Spielzeiten auf Schalke. Sind Sie nun ein Rot-Weißer oder ein Blau-Weißer? Das waren zwei unvergleichbare tolle Zeiten beziehungsweise Stationen. Auf Schalke habe ich in der Bundesliga gespielt. Da ist alles viel größer. Mit Oberhausen waren wir stets der Malocherklub, der Underdog. Diese Rolle hat auch etwas. In Leverkusen wird es in der Regionalliga ähnlich sein. Gegen die ganzen Traditionsklubs wie RWO, RWE, Aachen oder Uerdingen zu spielen, ist spannend. Das macht diese West-Staffel auch aus.