Nachdem sich Jan Klauke, Jesse Weißenfels und Daniel Geissler den 2:1-Heimsieg ihrer neuen Mannschaft am letzten Samstag gegen den KFC Uerdingen noch gemeinsam von der Tribüne aus ansahen, könnten sie am kommenden Samstag (14 Uhr) in Velbert ihr Debüt für den S04-Unterbau feiern.
Während Klauke und Weißenfels bereits letzte Woche im Testspiel in Ratingen zum ersten Mal das königsblaue Trikot trugen, hat Geissler erst am Dienstag zum ersten Mal unter Bernhard Trares trainiert. Der 19-jährige Österreicher ist für den Fußball schon weit gereist und kam nun vom SC Heerenveen aus den Niederlanden nach Gelsenkirchen. „Ich bin schon mit 15 Jahren in meinem Heimatverein gescoutet worden und habe jetzt viereinhalb Jahre in Heerenveen gespielt. Dort habe ich bei meiner Gastfamilie gewohnt und schnell die Sprache gelernt. Mein großes Ziel aber war dort natürlich, möglichst früh in der Profiliga zu spielen, aber ich bin in der ersten Mannschaft lediglich in drei Freundschaftsspielen zum Einsatz gekommen“, berichtet Geissler.
Also hieß es wieder umziehen und einen neuen Lebensabschnitt in einer anderen Umgebung starten. „Machdem ich das Spiel gegen Uerdingen gesehen habe, muss sagen: Das ist Fußball, der mich beeindruckt“, gibt Geissler zu. „Das Niveau in Schalkes zweiter Mannschaft ist hier viel höher als bei Jong SC Heerenveen.“
Seit Kindesbeinen Schalke-Fan
Einen Qualitätssprung muss auch Weißenfels bewältigen. Der Angreifer kommt vom SV Sonsbeck aus der Oberliga und hat mit seinem Ex-Verein einen kleinen Streit um die Spielgenehmigung hinter sich. „Ich bin froh, dass Sonsbeck mir doch noch die Freigabe erteilt hat. Mit dem Wechsel nach Schalke ist für mich ein Traum in Erfüllung gegangen. Ich bin seit Kindesbeinen Schalke-Fan, mein Vater Markus auch“, sprudelt es aus Weißenfels heraus. „Früher bin ich häufiger zu den Heimspielen gefahren, aber in den letzten Jahren ging das kaum noch, da ich oft zeitgleich selbst ein Spiel hatte.“
In der Oberliga Niederrhein war er der beste Torschütze der Saison. doch auf Schalke muss er sich jetzt gegen einen ehemaligen WM-Teilnehmer wie Gerald Asamoah durchsetzen, wenn er in die Mannschaft will. „Für mich ist das eine Riesenherausforderung, auf die ich mich sehr freue“, strahlt Weißenfels. „Von der Intensität ist es auch eine große Umstellung für mich, da wir in Sonsbeck nur dreimal in der Woche trainiert haben und hier jeden Tag auf dem Platz sind.“
Ein Pensum wie bei den Profis ist sein neuer Teamkollege Klauke schon gewohnt. Der Innenverteidiger war bis vor ein paar Tagen in Lotte am Ball. Beim Schalker Regionalliga-Konkurrenten wurde ebenfalls täglich trainiert, allerdings war die Altersstruktur in der Mannschaft eine andere. „Ich habe mich hier vom ersten Tag an sehr gut aufgehoben gefühlt. Das liegt auch daran, dass in einer U23 mehr Spieler in meinem Alter sind als in Lotte, das passt dann von der Wellenlänge ganz gut“, hebt Klauke den Daumen.
Psychologie-Studium an der Fernuni Hagen
In Lotte war der 19-Jährige komplett außen vor, das soll sich nach seinen ehrgeizigen Plänen auf Schalke ändern. „Natürlich würde ich mich freuen, schon am Samstag zum Kader für die Partie in Velbert zu gehören, aber das muss der Trainer entscheiden. Ich versuche mich im Training dafür anzubieten“, sagt Klauke.
Auf seine Vergangenheit bei einem den Schalkern nicht wohl gesonnenen Reviernachbarn hat ihn noch niemand in der Kabine angesprochen. „Dass ich in der Jugend für RWE gespielt habe, ist kein Thema. Ich bin eh Schalke-Fan, mein Vater auch“, verrät Klauke. „Ich wohne jetzt auch wieder bei meinen Eltern, das ist praktisch.“ So kann er sich neben dem Fußball seinem Psychologie-Studium widmen, das er im letzten Oktober an der Fernuni Hagen aufgenommen hat: „Zwischen den Trainingseinheiten oder abends ist noch genug Zeit zum Lernen.“
Gute Einstellung, sich nicht komplett auf den Fußball zu verlassen.