Eigentlich hätten die Rot-Weissen gemeinsam reinfeiern können. Seit Samstagmorgen ist Dr. Uwe Harttgen offiziell neuer Sportvorstand des Regionalligisten. Doch schon vor Mitternacht musste der Neue das eigentlich Unerklärliche erklären.
Er habe eine Mannschaft gesehen, die „sehr, sehr sorglos mit einer 2:0-Führung umgegangen ist“, meinte der Ex-Bundesliga-Profi. Vor allem das Verhalten, der Einbruch der Mannschaft nach dem Anschlusstreffer sei „unprofessionell“ und „irritierend“.
In seinen ersten offiziellen Arbeitstagen stehen nun vor allem Gespräche auf Harttgens Agenda. „Ich werde viele Fragen stellen.“ Das bedingt der neue Job von selbst. Nachdem 2:3 gegen das Kellerkind aus Wiedenbrück dürfen die durchaus auch kritisch ausfallen. „Wir müssen zusehen, wie wir Dinge optimieren können, aber natürlich auch in Hinblick auf die neue Saison schauen, was es zu verbessern gilt“, deutete Harttgen an.
Ein einfaches „Weiter so!“ kann die Losung nicht mehr sein. Die zarte Hoffnung, die sich zu Jahresbeginn eingestellt hatte, hat Rot-Weiss Essen mit nur einem Spiel zunichte gemacht. Mehr noch: Es drängt sich der Eindruck auf, dass RWE ein profundes Problem mit sich herumschleppt, möglicherweise auch abseits des Platzes. Gefragt sind nun Antworten. Harttgen ist Psychologe. Das kann sicher nicht schaden.