Gegen Bayer Leverkusens U23 (Mittwoch, 19.30 Uhr, Jahnstadion) und Wattenscheid 09 (Sonntag, 15 Uhr, Jahnstadion) stehen in den nächsten fünf Tagen zwei weitere Duelle mit direkten Konkurrenten im Abstiegskampf an. RevierSport sprach mit SCW-Coach Theo Schneider über die Lage des Regionalliga-Schlusslichts.
Theo Schneider, haben Sie den Ausfall von Stefan Langemann, der sich in Velbert das Schienbein gebrochen hat, schon verdaut? Sagen wir mal so: Bei uns sind solche Hiobsbotschaften ja schon fast Normalität und wir sind im Umgang damit schon etwas routiniert. Bei Stefan ist es jetzt noch einmal besonders bitter, weil er in der letzten Zeit mit vielen Verletzungen zu kämpfen hatte und gerade wieder dabei war, in Tritt zu kommen.
Wie ist denn der Stand bei Kamil Bednarski und Oliver Zech, die in Velbert zumindest Kurzeinsätze absolvieren konnten? Beide werden noch etwa zwei Wochen brauchen, bis sie wieder im Vollbesitz ihrer Kräfte sein werden. Wir mussten sehr viel wegstecken, nicht nur Verletzungen, auch späte Gegentore und harte Rote Karten. Da ist es ein Hoffnungsschimmer, dass da zwei fertige Regionalliga-Spieler jetzt wieder dabei sind.
Sie glauben, dass Sie das rettende Ufer noch erreichen können? Natürlich. Wir wissen zwar auch, dass wir in den Partien gegen Leverkusen und Wattenscheid zum Siegen verdammt sind, aber wenn uns das gelingt, sieht die Situation gleich wieder ganz anders aus. Das sind Spiele gegen unmittelbare Konkurrenten, da ist was machbar.
Sie klingen sehr kämpferisch - ist die Atmosphäre in der Mannschaft denn genauso? Absolut, denn die Jungs können ja auch einschätzen, warum wir da unten drin stehen. Zudem bestätigt uns fast jeder, der uns gesehen hat, dass wir in der Regionalliga mithalten können. Die Jungs sind bis in die Haarspitzen motiviert und ich wünsche mir sehr, dass sie sich jetzt mit dem ersten Sieg belohnen.
Wie ist denn die Stimmung im Umfeld des Vereins? Zumindest nach außen macht der SCW einen besonnenen Eindruck... Entweder ist ein Vorstand beziehungsweise die sportliche Leitung blauäugig und sagt 'Trainer, du machst was falsch, mit den Spielern aus der Reserve musst du in der Tabelle ganz woanders stehen' oder man kann die Lage realistisch einschätzen. Letzteres ist hier der Fall. Top-Leute sind einfach nicht eins zu eins zu ersetzen.
Darum gibt es auch keine Trainerdiskussion in Wiedenbrück? Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Wenn ich aus dem Vollen schöpfen könnte und wir hätten solch eine Bilanz vorzuweisen, würde ich mich natürlich hinterfragen und ich wäre hier wohl schon längst kein Trainer mehr. Dann würden auch in Wiedenbrück die Mechanismen des Geschäfts greifen.
Die haben Sie ja auch schon kennengelernt. Ich bin schon ein bisschen dabei und weiß, dass es irgendwann in unsere Richtung kippen wird. Du kannst ja nicht nur auf die Fresse kriegen. Das ist nicht nur das Rufen im Walde. Und schließlich heißt es ja auch: Totgesagte leben länger.
