Der eingewechselte Michael Smykacz (82.) und Innenverteidiger Jörn Nowak (93.) konnten in der Schlussphase ein verloren geglaubtes Spiel zu einem Punktgewinn umbiegen. Die zuvor katastrophale Leistung gegen das abgeschlagene Tabellen-Schlusslicht konnte dadurch aber nur bedingt kaschiert werden. Das sah auch Jörn Nowak trotz seines Treffers so. "Ich bin maßlos enttäuscht über unsere Leistung. Was wir gegen Wiedenbrück über weite Strecken des Spiels abgeliefert haben, genügt nicht unseren Ansprüchen", betont der Abwehrchef und geht bei sei seiner Analyse ins Detail. "Vorne konnten wir uns in den direkten Duellen nicht durchsetzen, unser Umschaltspiel war schwach und auch das Pressing stimmte nicht. Deswegen konnten die gegnerischen Stürmer häufig mit Tempo auf die Viererkette zulaufen", moniert Nowak.
Fehler-Festival im ersten Durchgang
Speziell im ersten Durchgang lieferten die Rot-Weißen eine Vorstellung ab, die für kollektives Kopfschütteln bei allen Augenzeugen sorgte. Schon nach wenigen Sekunden wurden die Ostwestfalen zum Toreschießen eingeladen. Den dritten Bock von Rechtsverteidiger Christoph Caspari nutzte Tim Knetsch nach Vorarbeit von Stefan Langemann schließlich zum 1:0 aus (2.). In der Folge machte sich bei den Gastgebern eine Unsicherheit breit, die zu einem wahren Fehler-Festival führte. Der Großteil der nur 1.729 quittierte diesen Auftritt noch während des ersten Durchgangs mit einem Pfeifkonzert. Einzig der Abschlussschwäche der Gäste war es zu verdanken, dass RWO im Spiel blieb. "Wir haben eine tolle erste Hälfte gespielt, hätten aber höher in Führung gehen müssen. Wir haben unsere Konter nicht konsequent genug ausgespielt", bemerkte Gäste-Coach Theo Schneider an seiner alten Wirkungsstätte.
Als Studtrucker nach 62 Minuten vom Elmeterpunkt zum 2:0 traf, schien die Niederlage aus Oberhausener Sicht besiegelt zu sein. Mit der Brechstange und einer dazugehörigen Portion Glück langte es für die Hausherren aber doch noch zu einem schmeichelhaften Punktgewinn. RWO-Trainer Peter Kunkel war bemüht, dem Spiel deshalb etwas Positives abzugewinnen. "Mir ist auch klar, dass wir vor dem Anschlusstreffer ein ganz schwaches Spiel abgeliefert haben. Aber trotzdem war der Punkt wichtig für die Moral. Jetzt haben wir eine Woche Pause und werden in dieser noch einmal richtig anziehen, um gestärkt aus ihr hervor zu gehen und vielleicht eine Siegesserie starten zu können."