Benjamin Wingerter ist als Führungskraft verpflichtet worden. Überdurchschnittlich qualifiziert und zudem bestens auf sein neues Aufgabengebiet spezialisiert. Einer, der weiß, wie man Meister wird. In dieser Liga, gegen diese Gegner. Doch sein Engagement in Essen war bislang noch nicht von dem Erfolg gekennzeichnet, den sich beide Parteien gewünscht hätten. Es hakt – und keiner weiß so recht, warum.
Auch Wingerter ist unschlüssig: „Wir haben eine Mannschaft mit Riesen-Kickern. Jeder ist gut ausgebildet, ist am Ball stark. Wir können das nur im Moment noch nicht abrufen.“ Man muss nicht Siegmund Freud heißen, um zu erkennen, dass die dürftigen Auftritte und der unglückliche Rückschlag in Oberhausen nachwirken. Die fußballerische Misere ist auch in den Köpfen angekommen: „Deshalb ist es wichtig, so ein Spiel auch mal über die Zeit zu retten, in der Liga Punkte zu sammeln und so Selbstvertrauen zu bekommen“, weiß Wingerter.
Zwar ist das Erfolgserlebnis im Stadtderby geglückt, gleichsam war die Leistung keineswegs dazu angetan, sich auf die eigene Stärke rückzubesinnen: „Wir haben uns schwer getan, obwohl ich auch sage, dass wir den Gegner in der ersten Halbzeit ganz gut im Griff hatten. Und wie das dann eben so ist. Wenn es 1:0 steht, oder auch als es noch 0:0 stand, war es immer gefährlich, in einen Konter reinzulaufen“, erklärt der 30-Jährige. Als befriedigende Erklärung für den mauen Kick im Uhlenkrug mag man das nicht empfinden.
Doch beflügelt durch Resultate kann es auch wieder schnell voran gehen, glaubt der Mittelfeldspieler. So gesehen nach den Spielen gegen Aachen und Wiedenbrück. „Da sind wir auf einem guten Weg gewesen, haben uns durch die zwei Siege Selbstvertrauen geholt. Dann kam das Oberhausen-Spiel, das uns wieder einen kleinen Knacks gegeben hat“, resümiert Wingerter. Was in den nächsten Wochen gefordert ist, darüber gibt es nun keine zwei Meinungen: „Wir müssen den Fokus auf Freitag setzen und da einen Dreier holen. Dann können wir wieder den Weg einschlagen, auf dem wir vor dem Oberhausen-Spiel waren.“ Und nun folgt die Praxis.