Gut standen die Vorzeichen für beide Mannschaften vor dieser Partie nicht. Während die Mannschaft von Theo Schneider mit einem Punkt aus drei Spielen auch nicht gerade den Vorstellungen entsprechend in die Saison gestartet war, konnte die Wosz-Elf bis zum Samstag noch gar nicht punkten.
Beide Mannschaften begannen motiviert und wollten so schnell wie möglich die Kontrolle über das Spiel übernehmen. "Die erste Halbzeit hat mir gar nicht gefallen. Wir haben die Tugenden vermissen lassen, die uns eigentlich auszeichnen", sagte Wiedenbrücks Trainer Theo Schneider nach dem Spiel. Sein Gegenüber Dariusz Wosz zeigte sich konsequent nach den vergangenen Spielen: "Ich habe die Spieler gewarnt: Wenn mir die Einstellung fehlt, dann werde ich reagieren." Das tat er auch, als er in der 30. Minute den schwachen Max Jansen rausnahm, um der rechten Seite mehr Stabilität zu verleihen. "Es hätte auch jeden anderen treffen können, aber ich hatte Max mehrmals gewarnt. Ich muss als Trainer in solchen Situationen konsequent sein, die Jungs müssen das lernen", erklärte Wosz.
Kreyers Empfehlung für Peter Neururer
Dass Profi-Verstärkung manchmal ein Spiel entscheiden kann, zeigte Sven Kreyer bei seiner Aktion zum 1:0. Nach einem langen Ball setzte er sich gegen drei Gegenspieler inklusive Torwart durch und schob zur Führung ein. "Da merkt man seine Erfahrung und Präsenz", gab auch Gäste-Trainer Schneider zu. Während der VfL die Drangphase nach dem 1:0 nicht nutzen konnte, war Wiedenbrück in seiner Chancenverwertung nicht konsequent genug. "Wir müssen die hundertprozentigen Chancen dann auch nutzen, sonst verliert man so ein Spiel", sah Kapitän David Czyszczon nach dem Spiel ein. Nach der Halbzeit nutzte der VfL die erste Chance zum 2:0: Kapitän Mengert nagelte einen - wenn auch leicht abgefälschten Ball - nach Vorlage von Kreyer in den Winkel.
Wosz ahnte bereits, was passieren würde: Die Konzentration der Bochumer Reserve ließ leicht nach und das brachte Wiedenbrück zum glücklichen Anschlusstreffer. Nach einer Ecke konnte die Abwehr des VfL den Ball nicht endgültig klären und Bastian Sumelka nutzte die Chance zum 1:2-Anschlusstreffer. "So ein abgefälschter Ball ist wirklich unglücklich, aber wir haben es danach mit Kampf und Leidenschaft geschafft, den Sieg festzuhalten", freut sich Torwart Michael Esser, der mit "weltklasse Paraden" (Wosz) und einer ruhigen Ausstrahlung maßgeblich zum Sieg beitrug.
In der Schlussphase ging es dann nochmal hoch her: Erst sah Adrian Wasilewski die Ampelkarte und dann flog Torschütze Sumelka nach einer Grätsche an der Seitenlinie mit Rot vom Platz. "Auf diesem Sieg müssen wir aufbauen. Gegen Leverkusen können wir den nächsten Schritt machen", so Wosz.