Bevor am Waldschlösschen ab 18.30 Uhr der Ball rollt, musste der Aufsteiger jedoch eine Hiobsbotschaft verdauen. Moritz Kickermann brach sich beim Samstagstraining den Oberarm und wird einige Wochen nicht zur Verfügung stehen. „Das tut uns richtig weh“, kommentiert Daniel Farke die schlechte Nachricht. Kein Wunder: Kickermann ist ein defensiver „Mr. Vielseitig“, kann sowohl in der Mitte als auch auf der rechten Außenbahn verteidigen und darüber hinaus als „Sechser“ spielen.
Gegen den Traditionsklub müssen es nun andere richten. Der ungewöhnliche Termin, der aus Sicherheitsgründen von "höheren Mächten" (Farke) angesetzt wurde, birgt aber ein paar Probleme. „Die Kulisse wäre am Wochenende mit Sicherheit besser gewesen“, sagt Farke.
Traufetter düst im Anzug ans Waldschlösschen
Der SVL-Sportdirektor macht sich aber natürlich noch viele größere Gedanken darüber, ob es nicht nur die Fans, sondern auch seine Spieler pünktlich zum Anstoß schaffen – sie sind schließlich echte Amateure. „Die Studenten sind noch ziemlich flexibel, aber für die Berufstätigen ist das nicht einfach. Es gibt Fälle, dass Spieler Urlaub nehmen müssen, um am Samstagmorgen trainieren zu können.“ Oder solche, die ein bisschen früher Feierabend machen, um dann schnell die Fußballschuhe zu schnüren. „Björn Traufetter ist Bankkaufmann und macht am Montag früher Schluss. Er kommt dann direkt aus der Bank zum Spiel. Eine optimale Vorbereitung sieht anders aus“, findet Farke.
Ihm bleibt die Vorfreude auf den namhaften Gast: „Aachen hat natürlich als ehemaliger Bundesligist mit dem Stadion und so weiter ganz andere Voraussetzungen als wir. Die haben seit 26 Jahren nicht mehr in so einer tiefen Liga gespielt.“ Und Lippstadt noch nie in einer solch hohen! Trotzdem sieht Farke sein Team nicht als Außenseiter. „Da kommt zwar ein Brocken auf uns zu, aber sportlich ist der Unterschied nicht so riesengroß wie auf anderen Ebenen. Ich denke, dass wir durchaus auf Augenhöhe agieren können.“