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RWE - Leverkusen II 2:2
Ein Dämpfer zur Unzeit

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RWE: 2:2 gegen Leverkusen II
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RWE hat sich zu einem 2:2 gegen Leverkusen II gemogelt. Ja, es war nur ein Spiel. Aber ein besonders schlechtes. Vorfreude und Euphorie sind einstweilen dahin.

Am Ende schickten die 7.200 Zuschauer - auch das zum Saisonstart ein etwas enttäuschender Wert - die Rot-Weissen mit vereinzelten Pfiffen und Höflichkeitsapplaus ins Wochenende. Eine angemessene Bewertung. Es war nicht alles schlecht. Aber das Allermeiste. Vor allem in der ersten Halbzeit präsentierte sich Rot-Weiss Essen unerklärlich nervös. Auch in der Vorwärtsbewegung schien das Team von Waldemar Wrobel bar jeder Idee, wie man dem Underdog aus Leverkusen gefährlich werden könnte, im Defensivspiel schlichtweg desolat. Im Zentrum klaffte eine gewaltige Lücke. Die Angriffe über die Außen verpufften, weil sich nahezu alle RWE-Akteure mitunter haarsträubende Abspielfehler und Ungenauigkeiten erlaubten. Große Analysen kann sich der Trainer schenken: Die Leistung war in allen Mannschaftsteilen meilenweit vom eigenen Anspruch entfernt.


Die U23-Mannschaft aus Leverkusen bestrafte das gnadenlos: Luca Dürholtz (10.) vergrößerte die Essener Probleme früh. Hamadi Al Ghaddioui nutzte den ersten Lapsus des zweiten Durchgangs Sekunden nach Wiederanpfiff zum 2:0 (46.). Die ohnehin völlig fahrigen Essener sahen sich nun zudem auch noch Pfiffen ausgesetzt. Die Schonzeit ist beendet. Um diese Einsicht zu gewinnen, brauchten die Bergeborbecker nicht viel mehr als eine Halbzeit. Muss man auch erstmal schaffen. "Das war für jeden greifbar, für jeden spürbar", bestätigte Wrobel. "Auf der einen Seite wird Holger Lemke als Fußballgott gefeiert, hinter unserem Rücken gibt es Sprüche unterhalb der Gürtellinie und nach 85 Minuten feiern ihn alle. Aber auch das ist Rot-Weiss Essen und damit müssen wir uns abfinden. Das ist das, was wir uns ausgesucht haben."

Fragwürdiger Elfmeter - Torwart-Oldie trumpft auf

Der Rest war Schadensbegrenzung. Markus Heppke war sich am Ende sicher: "Wäre das Spiel noch zehn Minuten länger gelaufen, hätten wir das dritte Tor gemacht. Nach der Halbzeit haben wir Handball gespielt", befand der Kapitän. Verschwieg dabei jedoch, dass seine Mannschaft fast die gesamte zweite Halbzeit in Überzahl agierte. Der erst 17 Jahre alte Oliver Schnitzler, der Stammkeeper Niklas Lomb vertrat, musste nach einer Notbremse gegen Marcel Platzek vom Feld (49.). Dass Schiedsrichter Sascha Steegmann den Tatort im Strafraum angesiedelt hatte, war zwar äußerst freundlich. Aber Christian Knappmann, der selbst zugeben musste, dass der Unparteiische bei dieser Entscheidung daneben lag, scheiterte am eingewechselten Torwart-Oldie Tomasz Bobel (38). Der eingewechselte Holger Lemke (70.) und Knappmann mit dem Kopf (84.) sorgten immerhin dafür, dass der Nachmittag einigermaßen glimpflich endete.

"Wir müssen mitnehmen, dass wir wiedergekommen sind", forderte Wrobel. "Wenn du 0:2 hinten liegst und noch einen Elfmeter verschießt, musst du froh sein, noch ein 2:2 mitzunehmen. Ich glaube, dass das Unentschieden am Ende verdient war." Ein Remis gegen Bayer Leverkusen II, sei aber auch "nicht das, was wir vor dem Spiel wollten."

Am Dienstag kommt nun Viktoria Köln. Man brauch nicht viel Fantasie, um sich auszumalen, dass es im Falle einer Niederlage bereits etwas zugig werden könnte. Zuversicht und Euphorie hat die mitunter haarsträubende Vorstellung einen herben Dämpfer verpasst.

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