Genauso wie seinen Kollegen geht auch ihm die derzeitige Situation an die Nieren: "Was soll man dazu schon sagen? Es läuft bei uns alles andere als gut, aber wir versuchen, mit aller Macht aus diesem Loch herauszukommen." Sein Zusatz: "Wir wissen auch nicht, woran es liegt. Im Moment probiert jeder einzelne, das Beste für die Mannschaft herauszuholen, aber das gelingt uns nicht immer."
In der Tat, auch bei der jüngsten Pleite bei der Zweitvertretung von Werder Bremen zeigte die Truppe von Coach Uwe Weidemann wieder ihr "Auswärts-Gesicht". Ohne große Gegenwehr waren die Fortunen nahezu ohne jede Torchance. Kruse: "Ich weiß nicht, warum auf fremdem Platz der Schuh drückt. An der Unterstützung kann es nicht liegen, auch in gegnerischen Stadien sind unsere Anhänger immer mit einer großen Gruppe vertreten und geben alles für uns." Was das Team allerdings nicht immer mit Leistung zurückzahlt. Deshalb waren die F95-Zuschauer in letzter Zeit auch desöfteren erbost, als die Akteure nach den Matches in die Kurve kamen. "Ich kann den Unmut auf jeden Fall nachvollziehen. Die Leute nehmen teilweise einen kompletten Tag Reise auf sich und wollen dafür verständlicherweise auch etwas sehen. Die vergangenen Auftritte von uns waren jedoch schwach."
Klare Worte von Kruse, der wie fast jede Woche vor der letzten Chance im Kampf um den Aufstieg steht. "Primär sollte es unser Ziel sein, erst einmal ein paar Partien hintereinander zu gewinnen. Und dann kann man auch wieder nach oben gucken", denkt sich der ehemalige Leverkusener und fügt hinzu: "Natürlich hat man den Aufstieg im Hinterkopf." Denn auch Kruse weiß: "Es ist sehr glücklich, dass wir nur vier Zähler Rückstand auf Platz drei haben."
Eins steht fest, die Reserve von Hertha BSC Berlin muss am kommenden Samstag in der heimischen LTU-arena bezwungen werden. "Wir kennen das Spielchen mit den Amateuren doch. Wenn man sie gewehren lässt, zeigen sie tollen Fußball. Es liegt also an uns, ob Hertha bestehen kann", ist sich der Defensiv-Allrounder sicher. "Ich gehe davon aus, dass wir jetzt endlich begriffen haben, worum es geht und die Punkte zuhause behalten." Denn schließlich ist die Stimmung im Team verbesserungswürdig. Kruse nickt: "Sie ist okay, war aber in dieser Saison verständlicherweise schon viel besser. Von Untergangsstimmung sind wir auf jeden Fall weit weg."