Dadurch ist sie für die jungen Talente, für die der Sprung in die erste Mannschaft noch zu groß ist, schlichtweg unattraktiv. Eine Umbenennung der Reserve in U23 wurde diskutiert, jedoch wegen fehlender Erfolgsaussichten schnell wieder fallengelassen.
Auch für die Zweitvertretung gezielt einzukaufen, schloss der KFC kategorisch aus: „Unabhängig davon, dass die Jungs keine Lust haben auf Asche zu spielen, ist die Kreisliga B keine Herausforderung für sie. Dort können sie sich nicht weiterentwickeln“, begründet Aufstiegsmacher Eric van der Luer. Um eben diese Jugendspieler in höheren Ligen weiter fördern zu können ohne sie vollends ziehen zu lassen, haben der KFC Uerdingen und der VfR Fischeln ihre zu Saisonbeginn beendete Kooperation wieder aufleben lassen.
A-Junioren Kilic und Tenten wechseln zum VfR
„Es geht darum, Synergien zu nutzen und dafür ist der VfR als zweithöchste Mannschaft in Krefeld ideal“, erklärt KFC-Boss Lakis. Als erste Amtshandlung dieser neuen Kooperation wechseln die beiden A-Jugendlichen Görkem Kilic und Marvin Tenten zum VfR Fischeln in die Landesliga. Dort sollen die beiden Youngster in der Landesliga-Mannschaft von Trainer Josef Cherfi Spielpraxis sammeln. Trainieren werden sie zumindest zu Wochenbeginn weiterhin beim KFC Uerdingen.
„Kollege Cherfi kann die beiden benutzen und beschimpfen, wie er will“, spricht KFC-Coach van der Luer seinem Sportskameraden das vollste Vertrauen aus. „Letztendlich ist es doch in der Wirtschaft bei jedem Unternehmen genau so wie jetzt bei uns. Wenn man etwas nicht hat, muss man eben outsourcen.“
VfR Fischeln als Sprungbrett
Auch Cherfi freut sich auf das Experiment, wohl wissend, dass auch sein Klub durch die Zusammenarbeit attraktiver wird: „Wir haben etwas Interessantes auf die Beine gestellt, von dem wir nicht wissen, wo die Reise hingeht. Junge Spieler aus der Region können unseren Verein als Sprungbrett benutzen.“ Bei guten Leistungen für den Stadtrivalen sind die Wege zum Regionalligisten kurz. Das könnte ein entscheidendes Pro-Argument für einen Wechsel zur Cherfi-Elf sein.
Den sich täglich meldenden Spielerberatern erteilte van der Luer eine Generalabsage: „Ich war sieben Tage im Türkeiurlaub und irgendwie ist dort jeder als Berater tätig. Jeden Tag haben sich unzählige Berater gemeldet und gepriesen, dass sie den neuen Messi und den neuen Ronaldo entdeckt haben. Ich habe sie daraufhin an Herrn Zorc und Herrn Sammer verwiesen, weil die mit den Spielern mehr anfangen können.“