Die SSVg zeigte sofort von Beginn an, dass sie dieses wichtige Duell im Abstiegskampf für sich entscheiden wollte und nutze gleich eine ihrer ersten Chancen zum 1:0 (Schüßler, 8.). Sicherlich nicht unverdient, aber doch etwas überraschend legte die Bruns-Elf in der 21. Minute noch das 2:0 durch den aufgerückten Dimitrios Pappas nach.
Dieser Vorsprung hätte den Bergischen eine gewisse Sicherheit bringen können, doch hielt er nur wenige Augenblicke. Nach Kamil Bednarskis Anschlusstreffer in der 23. Minute trat nun das Gegenteil ein: Hüls gewann das Selbstvertrauen zurück und begegnete dem Gegner auf Augenhöhe.
Wie bereits im Hinspiel scheiterte SSVg-Kapitän Markus Kaya (38.) vom Elfmeterpunkt und so galt es für die Gastgeber, die knappe Führung zu verteidigen. Das Spiel war im Folgenden geprägt von vielen kleinen und größeren Fouls, wurde immer hektischer und chaotischer.
Zwar erkämpfte sich der VfB Hüls in der zweiten Halbzeit einen gewissen Chancenvorteil und hatte mehr Ballbesitz, doch am Ende schafften es die Gastgeber, in der Nachspielzeit sogar noch auf 3:1 zu erhöhen. Der eingewechselte Marvin Mühlhause nutze einen kapitalen Abwehrfehler eiskalt aus und sorgte so für die Entscheidung.
„Dafür wechselt man ja“, scherzte Hans-Günter Bruns auf der Pressekonferenz über das Joker-Tor in letzter Minute und zeigte sich vor allem von dem Einsatz seines Teams beeindruckt. „Das war jetzt das siebte Spiel in einem Monat. Ich weiß überhaupt nicht, wie die Jungs das machen und sich selbst zum Schluss noch so in jeden Zweikampf werfen.“
VfB-Trainer Martin Schmid hingegen war nicht zu Scherzen aufgelegt. „Das Spiel hatte zwei Verlierer“, betonte Schmid mit ernster Miene. „Zum einen meine Jungs, da sie den Großteil der ersten Halbzeit verschlafen haben. Zum andern den Schiedsrichter, der mit seinen Entscheidungen auch zu unserer Niederlage beigetragen hatte.“
Lange Zeit zum Schmollen bleibt aber nicht. Denn bereits am Sonntag geht der Abstiegskampf in die nächste Runde. Velbert tritt gegen MSV Duisburg II an und VfB Hüls empfängt RW Oberhausen.