Letzte Woche machte sich noch Optimismus bei Youri Mulder breit. Schalke hatte ein 0:2 beim Hamburger SV in ein 2:2 verwandelt - das dritte Spiel ohne Niederlage in Serie.
Sechs Tage später war das Gesicht des Sportdirektors von Ernüchterung gezeichnet. Die Königsblauen verloren am Freitagabend zu Hause deutlich mit 0:3 gegen den 1. FC Kaiserslautern.
Mulder sprach von einer "verdienten Niederlage". Doch wie kam es dazu? "Wir haben die Tore zu einfach her gegeben, da ist zu viel Platz für den Gegner. Sie gewinnen zu viel zweite Bälle, haben zu viel Raum", sagte Mulder bei Sky und ergänzte: "Dazu kommt, dass wir gegen eine gute Mannschaft gespielt, die das sehr gut ausgenutzt hat. Und wir haben zu wenig, entgegengesetzt - das muss man einfach sagen."
Schalke hatte die gesamte Partie über zwar mehr Spielanteile, auch weil sich die Gäste nach der frühen Führung zurückzogen. Doch es haperte in den beiden Strafräumen. Bei allen drei Gegentoren hatten die Roten Teufel - erst Ragnar Ache (12.), dann Daniela Hanslik (52.) und Daisuke Yokota (61.) - viel zu viel Platz.
Angesprochen darauf, dass Ache beim 0:1 in Mitten von drei Schalke-Verteidigern zum Abschluss kam, sagte Mulder: "Das sieht nicht gut aus, aber das passiert vorher. Da kann Kaiserslautern über den ganzen Platz spielen. Verteidigen ist nicht nur die letzte Linie, das fängt vorne an."
Stichwort vorne. Hier fehlte es Schalke an Entschlossenheit und Kreativität. "Es war insgesamt zu wenig", machte es der Niederländer kurz. Und dennoch: "Ich denke aber nicht, dass es an Wille oder Einsatz haperte - das ist bei dieser Mannschaft nicht der Fall. Moral ist in der Mannschaft und zurück kämpfen wollen sie auch. Aber manchmal ist es schwierig und was die Gründe sind ebenso. Da stelle ich mich auch vor die Mannschaft, zu sagen, dass es nicht an der Mentalität lag. Die Jungs, sie wollen schon", stellte er klar.
Wille alleine reicht in der 2. Bundesliga allerdings nicht. Schalke kann an diesem Wochenende nach dem Zwischenhoch wieder tief in den Keller rutschen.
"Wir sind im Abstiegskampf", machte Mulder klar und betonte: "Das müssen alle in den Kopf kriegen. Nicht nur auf dem Platz aber die Leute auch. In den nächsten Spielen geht es ums Überleben."